Auch in Zukunft gärtnerische Impulse für Gesellschaft und Politik
Die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 (DGG) hat seit ihrer Gründung die Gartenkultur in Deutschland begleitet, gefördert und aktiv mitgestaltet. Über Preise, Wettbewerbe und Kampagnen werden Menschen für Themen rund um Garten, Natur und Umweltschutz begeistert.
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Das 200-jährige Jubiläum wurde am 3. und 4. Juli 2022 auf der Insel Mainau am Bodensee gefeiert. Feierlich wurden der DGG-Buchpreis, der DGG-Medienpreis und der Sonja-Bernadotte-Preis verliehen und der frisch erschienene Jubiläumsband zur 200-jährigen Geschichte präsentiert.
„Ich blicke stolz auf die Geschichte der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft und freue mich, dass wir in diesem Jahr auf der Mainau den 200. Geburtstag feiern und die Preisträgerinnen und Preisträger würdigen konnten. Wichtig ist uns auch der selbstbewusste Blick in die Zukunft“, erklärt DGG-Präsident Prof. Dr. Klaus Neumann. „Leidenschaft für Gärten und Gartenkultur das zeichnet die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft aus – damals wie heute und wir werden weiter für Impulse in Politik und Gesellschaft sorgen.“
Bundesbauministerin Klara Geywitz würdigte das Engagement der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft: „Die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft hat immer wieder wesentliche Anstöße zur Weiterentwicklung und Vermittlung von Wissen rund um Gärten, Gartenkultur und Landschaftspflege gegeben. Sie vermittelt auch, wie wichtig Grün- und Freiräume insbesondere für eine nachhaltige Stadtentwicklung sind. Dies zeigt sich durch die aktuellen Herausforderungen wie den Klimawandel und die Corona-Pandemie. Die Stadt der Zukunft wird nicht nur eine Stadt der kurzen Wege sein. Wir werden sie auch sozialer, grüner und vielfältiger gestalten. Gärten, insbesondere auch Kleingärten, Parks und wohnortnahe Freiflächen haben darin eine ebenso große Bedeutung wie bezahlbarer, gut gestalteter Wohnraum."
Auch der Präsident des Landtages von Nordrhein-Westfalen, André Kuper unterstrich die Bedeutung der DGG mit einem Zitat von Konrad Adenauer, der eng mit der Geschichte der DGG verbunden ist: „Ich bin ein Gärtner, der sät, hegt und pflegt und wachsen lässt.“
Der ehemalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer betonte die besondere Verantwortung der Menschen für die Natur: „Diese Verantwortung für unsere Zukunft ist global, muss aber auch lokal eingefordert werden“.
Im Forum Zukunft diskutierten Verleger Matthias Ulmer und drei junge Auszubildenden und Studierende über die Bedeutung der DGG für die Jugend. Die 19jährige Martine Hoppermann, die gerade eine Ausbildung als Garten- und Landschaftsbauerin abgeschlossen hat, fragt: „Was kann die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft mir bieten? Wie finden unsere Themen und Anliegen Gehör?“. Das DGG-Präsidium versprach neue Ideen aufzugreifen und auf Wünsche und Anliegen einzugehen, um attraktiv für die neue Generation zu sein.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir gratulierte im Vorfeld mit einem Grußwort. Die Themen seien so aktuell wie nie zuvor. Er betonte die enge und erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft. Er sehe in ihr eine verlässliche Partnerin für die Zukunft. Denn die Klimakrise stelle uns vor zusätzliche Herausforderungen, insbesondere bei den Themen öffentliches Grün und Schutz der Artenvielfalt. Es sei gut die DGG mit Rat und Tat an unserer Seite zu wissen.
„Öffentliche und private Parks und Gärten erfüllen immer neue Funktionen: so auch für den Artenschutz und den Klimaschutz“, schreibt Bundesumweltministerin Lemke. „Gärten werden zu Oasen für Wildbienen, Schmetterlinge und Insekten aller Art. Parks kühlen unsere Städte, sorgen für frische Luft und helfen, den Wasserhaushalt zu regulieren.“
Die Minister unterstrichen die Bedeutung des aktuellen bundesweiten Projektes Tausende Gärten – Tausende Arten, das sich für die Förderung der Biodiversität und artenreiche Gärten, Balkone und öffentliche Grünflächen mit heimischen Pflanzen einsetzt. Das Projekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert.
Die Preisträgerinnen und Preisträger:
Buchpreis der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft
Der älteste Preis der DGG wird seit 1957 verliehen. Im Jahr 2022 geht er an: Till Hägele, Leiter der Gewächshäuser des Botanischen Gartens München.
Die Welt in voller Blüte
ISBN: 978-3-96747-063-5
BLV-Buchverlag
Der Buchpreis im mdr-Radio: mdr Sendung „Unter Büchern. Ab in den Garten“ mit Katrin Schumacher vom 1. Juni 2022, u.a. im Gespräch mit zdf-Gartenjournalistin Sabine Platz, die für ihr Buch „Platz im Garten“ unter die TOP 5 der Gartenbücher gekommen ist.
Medienpreis der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft
Heidi Knobloch, freie Journalistin, sie schreibt u.a. für die Stuttgarter Zeitung. In der Stuttgarter Zeitung stellt sie in der Rubrik „Stuttgarter mit grünem Daumen“ regelmäßig Gartenfreundinnen und Gartenfreunde vor.
Die Jury: „Die unterschiedlichsten Menschen gärtnern aus den unterschiedlichsten Motiven an den unterschiedlichsten Orten. Diese Vielfalt einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ist ein Kernanliegen des DGG Medienpreises. Und das schafft die Serie „Menschen mit grünem Daumen“ der Stuttgarter Zeitung in herausragender Weise.“ Die Autorin Heidi Knobloch hat 13 Menschen in 13 Stuttgarter Gärten besucht.
Der Medienpreis wird seit 2016 verliehen.
Sonja-Bernadotte-Preis für Wege zur nachhaltigen Naturerziehung
GemüseAckerdemie - Dr. Thomas Gladis, Biologe aus Leipzig
Damit Kinder wissen, woher Lebensmittel kommen und wie sie angebaut werden. Thomas Gladis spendet das Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro in gleichen Teilen an das Genbänkle, die Stiftung Kaiserstühler Garten und das Keyserlingk-Institut. Neben der GemüseAckerdemie setzt er sich für den Erhalt der Kulturpflanzenvielfalt ein. Dazu gehört die Etablierung nichtstaatlicher Sortensammlungen, wie VERN, die Stiftung Kaiserstühler Gärten, Acker e.V. oder Programme wie „Black Turtle“.
Der Preis wird seit 1992 verliehen.
Jubiläumsschriftband
Deutsche Gartenbau-Gesellschaft - 200 Jahre Förderung der Gartenkultur in Deutschland, erscheint im Verlag Eugen Ulmer, ISBN 978-3-8186-1726-4.
Eine Reise durch die Geschichte der DGG und ein Ausblick auf aktuelle Vorhaben. Vor 200 Jahren gehörten der berühmte Garten- und Landschaftsarchitekt Peter Joseph-Lenné, die Brüder Alexander und Wilhelm von Humboldt neben vielen anderen bedeutenden Persönlichkeiten zu den Gründern der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft.
Der Verein Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 dankt der gräflichen Familie Bernadotte sehr herzlich für die Gastfreundschaft. Die Familie Bernadotte hat die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft geprägt und begleitet sie weiter.
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