Deutsche Verbraucher bleiben zurückhaltend
Die Deutschen blicken pessimistischer auf ihr Einkommen, das drückt das Konsumklima erneut nach unten. Während Konjunktur- und Anschaffungsneigung leicht steigen, bleibt die Sparlust unverändert. Der Index fällt im November auf -24,1 Punkte.
von GfK/NIM/Redaktion erschienen am 31.10.2025Der Einbruch der Einkommenserwartung ist für den erneuten Rückgang des Konsumklima-Indikators verantwortlich. Die leicht steigende Anschaffungsneigung und die kaum veränderte Sparneigung können den Rückgang dagegen nur minimal abfedern.
Die anhaltend angespannte geopolitische Lage, wieder zunehmende Inflationsängste und wachsende Ängste um den Arbeitsplatz lassen die Hoffnung auf eine kurzfristige Erholung des Konsumklimas schwinden. Rolf Bürkl, NIM
„Im Oktober verliert die Einkommenserwartung knapp 13 Zähler und fällt auf 2,3 Punkte. Dies ist der niedrigste Wert seit März dieses Jahres, als -3,1 Punkte gemessen wurden. Damit hat der Einkommensindikator seine deutlichen Zugewinne aus dem Vormonat von 11 Punkten mehr als eingebüßt“, erklärt Rolf Bürkl, Head of Consumer Climate beim NIM.
Anschaffungsneigung bleibt trotz Zugewinnen im Keller
Die Anschaffungsneigung kann den deutlichen Rückgang des Konsumklimas in diesem Monat nur leicht abmildern: Der Indikator gewinnt 2,3 Zähler hinzu und weist nun -9,3 Punkte auf. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres ist ein Minus von 4,6 Zählern zu verzeichnen.
Trotz des leichten Anstiegs verharrt die Anschaffungsneigung jedoch weiter im Keller. Anhaltend hohe Preise für Lebensmittel und Energie dürften maßgeblich zur Kaufzurückhaltung beitragen.
Die Konjunkturerwartungen stoppen ihren Abwärtstrend
Der Abwärtstrend der Konjunkturerwartungen der Verbraucher aus dem Vormonat setzt sich im Oktober nicht fort. Nach drei Rückgängen in Folge gewinnt der Konjunkturindikator 2,2 Zähler hinzu und steigt auf 0,8 Punkte. Damit befindet sich die Konjunkturstimmung aktuell fast auf Vorjahresniveau.
Das derzeitige Niveau des Indikators signalisiert, dass in den kommenden Monaten keine durchgreifende Erholung der Konjunktur in Deutschland zu erwarten ist. Die Mehrheit der Wirtschaftsexperten rechnet damit, dass das Wachstum der deutschen Wirtschaft 2026 bei etwa einem Prozent liegen wird, nachdem für dieses Jahr eine Stagnation erwartet wird.

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