Tradition gegen Moderne
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Seit vielen Jahren organisiert Daniel Pfleiderer im Namen der Marktpartner des Pflanzenforums Süd-West eine Adventsshow. Immer am ersten Mittwoch nach Allerheiligen. „Das hat sich bewährt, denn vorher haben Floristen sowieso keine Zeit für Advent“, so Daniel Pfleiderer. Nach der Show werden die Werkstücke in einer Ausstellung gezeigt und verkauft. Einige Floristen nutzen die Veranstaltung nicht nur zur Ideenfindung, sondern auch zum Kauf von aufwendigen Arbeiten für das eigene Geschäft. Wie schnell Kränze & Co. verkauft sind, ist auch ein Gradmesser dafür, wie gut die Vorschläge ankommen. Außerdem bittet Daniel Pfleiderer das Publikum um Rückmeldung – schließlich soll die Show möglichst vielen Floristen gefallen.
Dabei offenbart sich immer wieder die gleiche Problematik: Zeigt man bei einer Show zu ungewöhnliche Werkstücke, beklagen Floristen Praxisferne. Sind die Arbeiten zu normal, fehlt es an Inspiration und die Veranstalter müssen mit dem Kommentar „das kann ich selbst“ rechnen. Daraus entstand die Idee zum Thema „Tradition gegen Moderne“ mit dem Ziel, dass für jeden etwas dabei ist.
Michael Liebrich, der amtierende baden-württembergische Landesmeister, führte das Team an. Er hatte eine Mischung aus Tradition und Moderne vorbereitet, einen „goldenen Mittelweg“, mit dem im Blumengeschäft unterschiedliche Zielgruppen erreicht werden können. „Die beste Floristik ist die, die man verkauft“, so der Absolvent der Meisterschule Stuttgart, der als „Pragmatiker“ angetreten war.
Josef Dirr übernahm den Bereich „Tradition“. Adventsfloristik soll Kindheitserinnerungen wecken und deshalb verarbeitete der Absolvent der Meisterschule Zwettl bevorzugt Werkstücke aus der Natur, Weihnachtskugeln und klassische Materialien wie Zimt und Rinde. Es muss aber nicht immer ein Adventskranz sein. Für den Floristmeister ist wichtig, dass ein breites Spektrum gezeigt wird inklusive Floristik zum Schmunzeln.
Tobias Ruess war Vertreter der „Moderne“. Auch er verarbeitete vor allem Werkstoffe aus der Natur. Die Art der Werkstoff-Verarbeitung und die Formen knüpfen an Traditionen an, unterschieden sich aber deutlich von den klassischen Varianten. Angesprochen werden Kunden, die ihre Wohnung modern eingerichtet haben und sich dazu passende Floristik wünschen. Tobias Ruess zeigte zu jedem Farbthema eine Arbeit mit Pflanzen. „Wir arbeiten das ganze Jahr mit Pflanzen und sollten Pflanzen auch in der Weihnachtszeit nicht vernachlässigen“, so der Floristmeister.
Im Rahmen der Show wurde Maximilian Martin vorgestellt. Er war bester Azubi 2016 in Baden-Württemberg und startete für Deutschland bei den WorldSkills 2017 in Abu Dhabi im Oktober. Auch er steuerte Adventsfloristik bei und unterstützte die drei Floristen als Helfer.
Fazit: Der Unterschied zwischen Tradition und Moderne war deutlich sichtbar und wurde erklärt. Über gestalterische Erklärungen hinaus gaben die Floristmeister Tipps zur Vorgehensweise und den verwendeten Techniken. Alle drei waren sich einig: Floristik im Fachgeschäft muss professionell sein und sich eindeutig vom Angebot der Massenanbieter unterscheiden.
Nach der Show wurde eifrig in der Ausstellung fotografiert. Viele Werkstücke waren schnell als „verkauft“ markiert, ein sicheres Zeichen, dass die Floristik zu den Geschäften der Kolleginnen und Kollegen passt.
Bilder der Show werden im passwortgeschützten Bereich der Homepage gezeigt. Kunden des Pflanzenforums Süd-West erhalten kostenlose Zugangsdaten.
Nähere Infos zum Pflanzenforum Süd-West: www.pflanzenforum.de
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