Blütenstrauß – Blattstrauß

Die Straußform wird einerseits durch ein erlerntes Vorbild, eine Skizze, andererseits durch die Werkstoffe bestimmt. Durch beide Einflüsse kann ein interessanter Dialog entstehen, auch ganz gegensätzliche Auffassungen treffen aufeinander. Hier ein stringenter Kurs versus Laissez-faire: formale Strenge, Lockerung bis hin zur Auflösung. Zwangsläufig ergeben sich dadurch viele Mischformen und viel Abwechslung.

Veröffentlicht am: von Ursula Wegener
erschienen am 01.08.2022

erschienen in florieren! 08/2022

Duftend und von etwas instabilem Wuchs: Die Cardinal-de-RichelieuRose lässt sich nicht gerade in Statur bringen und festhalten. Sie wippt und schwingt, wohin sie will.Ursula Wegener

Floristische Werkstücke erhalten ihre Ausprägung durch Angewohnheit, Tradition und Brauch im Umgang mit ihnen, durch Zeitansichten und Moden. Straußformen wechseln, erzeugen immer wieder Abwandlungen und Variationen. Veränderungen, Neuentwicklungen können auch schon mal fundamentaler sein, aber ihre direkten Ergebnisse sind manchmal, aus verschiedenen Gründen, nicht so langlebig, sei es aus Unwirtschaftlichkeit durch Material- und Arbeitsaufwand, wegen schwieriger oder umständlicher Technik und Ähnlichem. Die Auswirkungen der dadurch entstandenen Formensprache sind jedoch wahrnehmbar und beeinflussen die schon seit Jahrzehnten etablierten Archetypen. Abwechslung erwünscht! Werkstoffe passen sich solchen Formen an und bringen dabei ihre...

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