Fleurop-Casting in der Schweiz
Heutzutage wird von Floristen nicht „nur“ Kreativität und Handwerk gefordert, sondern Persönlichkeit
und Ausdrucksvermögen. Das hat in Deutschland zum Nachwuchsförderprogramm „New Faces“
geführt und in der Schweiz zu einem Casting, bei dem ein passender Vertreter für den Interflora
Weltcup 2010 in Shanghai gesucht wurde.
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Wir suchen nicht nur einen exzellenten
Floristen, sondern eine Persönlichkeit,
die wir künftig auch als Fleurop-
Botschafter einsetzen können“, begründet
Jörg Beer, Geschäftsführer der Schweizer
Fleurop das Casting, mit dem erstmals ein
Vertreter für einen Floristenweltcup ermittelt
wurde. Über Anzeigen waren FloristInnen
zur Bewerbung aufgefordert
worden. Acht Talente hatten Gelegenheit,
sich Ende April für eine zweite Runde zu
qualifizieren. Die Aufgabe: Für acht Werkstücke
lagen Gefäße, Blumen und Beiwerk
bereit – die KandidatInnen sollten sich
überlegen, wie sie das Material verarbeiten
wollten. Dann wurden die Werkstücke
verlost. Während die Floristen ihre Aufgabe
umsetzten, stellte die Jury Fragen. Damit
testete sie die Stressbelastung ebenso
wie die Ausdrucksfähigkeit. Anschließend
mussten die FloristInnen ihre Gestaltung
präsentieren. Dabei waren die Unterschiede
größer als im kreativ-handwerklichen
Bereich. Am Nachmittag folgte eine theoretische
Prüfung, bei der berufsspezifisches
und Allgemeinwissen abgefragt
wurde.
Die besten fünf wurden zu einem dreitägigen
Casting Ende Juli eingeladen, doch
nur vier konnten antreten: Yvonne Roth,
Rahel Käslin, Miryam Spörri und Marcel
Gabriel. Olivia Hoffmann musste krankheitsbedingt
absagen.
Auch beim zweiten Casting war die Aufgabenstellung
vielfältig. Floristisch waren
ein „großer Traumstrauß“, eine Autodekoration
und eine individuelle Lösung für
Glasvasen zu bewältigen – die Arbeitszeiten
waren eng bemessen. Um die gestalterisch-
künstlerischen Qualitäten und den
Umgang mit Bohrmaschine, Stichsäge &
Co. zu prüfen, wurden die KandidatInnen
mit zwei ungewöhnlichen Aufgaben überrascht:
Sie sollten ein Farbkonzept in
Streifen und ein körperhaftes Holzobjekt
aus Spanplatten gestalten. Bewertet wurden
sowohl die Ergebnisse als auch die
Präsentation und das Hintergrundwissen,
das sich dabei offenbart. Um Teamfähigkeit
ging es schließlich bei einer Balanceübung:
Gemeinsam mussten die FloristInnen
einen Tennisball auf einer ebenen
Platte, die an Fäden aufgehängt war,
transportieren. Von diesen nichtfloristischen
Aufgaben zeigten sich die FloristInnen
am meisten beeindruckt.
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