60 Jahre staatliche fachschule für Blumenkunst: Jubiläum in Weihenstephan
1950 begann der 1. Höhere Lehrgang für Blumenkunst Weihenstephan, am 10. Juli 2010 wurde der
60. Geburtstag mit einem Festakt im Freisinger Asamsaal gefeiert. Die international anerkannte
Schule hat es bis heute geschafft, Antworten auf die Veränderungen der Gesellschaft zu finden.
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Die Geschichte des Blumenbindens
beginnt in Weihenstephan schon im
Jahr 1925 mit Franz Kolbrand. Er legte
den Grundstein dafür, wie in Weihenstephan
mit Blumen und Pflanzen umgegangen
wird. Der 1. Höhere Lehrgang für
Blumenkunst Weihenstephan an der
Staatlichen Lehr- und Forschungsanstalt
für Gartenbau Weihenstephan startete
dann nach dem 2. Weltkrieg im Jahr 1950.
Unter der Leitung von Moritz Evers entwickelte
sich der Lehrgang zu einer zweijährigen
Vollzeitfortbildung mit dem Abschluss
„Staatlich geprüfter Florist“. Bis
heute hat der Grundsatz Bestand, dass
Blumen und Pflanzen als Lebewesen mit
ihren Eigenarten zu achten und respektieren
sind. Die nachfolgenden Schulleiter
setzten zusätzlich neue Schwerpunkte, in
denen sich die Veränderungen der Gesellschaft
widerspiegeln.
Walter Wortmann öffnete den Blick für
andere gestaltende Berufe und förderte
eine experimentelle Blumenkunst. Sein
Nachfolger Ludwig Ott erkannte früh, dass
sich Floristen zunehmend als Dienstleister
positionieren müssen und sensibilisierte
für neue Berufs- und Geschäftsfelder – betriebswirtschaftliches
Denken und Zielgruppenorientierung
gewannen an Bedeutung.
Ludwig Ott begann zudem, international
Kontakte zu pflegen. Heute
leitet Marianne Wieler die Schule. Sie
setzte die internationale Ausrichtung konsequent
fort. Weihenstephan ist Mitglied
beim Netzwerk Flornet, das einen Austausch
von Lehrern und Schülern aktiv
fördert. Mobilität und Handlungskompetenz,
die Entfaltung der Persönlichkeit
und Kreativität sowie der Blick über den
Tellerrand werden in Weihenstephan groß
geschrieben. Damit sind die Absolventen
gut für die Zukunft gerüstet.
Die Schule ist in der Hochschule Weihenstephan-
Triesdorf, der Forschungsanstalt für Gartenbau Weihenstephan und der
Stadt Freising verankert. Wie gut die Beziehungen
sind und welch hohe Anerkennung
die Schule genießt, kam bei den
Grußworten der Festaktredner vielfältig
zum Ausdruck. Vertreter der Stadt, der
Hochschule und Forschungsanstalt sowie
des Fachverbands Deutscher Floristen waren
zu Gast, Kollegen anderer Schulen, die
ehemaligen Schulleiter Walter Wortmann
und Ludwig Ott und natürlich viele Absolventen
und Freunde der Schule waren
gekommen, um mitzufeiern.
Über die Jahrzehnte sind vielfältige Kontakte
entstanden, das Netzwerk in Deutschland und darüber hinaus sucht
seinesgleichen. Maßgeblich unterstützt
wird die Schule vom Ehemaligenverein
„Bund Weihenstephaner Blumenbinder“,
mit Spenden und Kontakten. Auch die
Stadt Freising ist immer wieder zur finanziellen
Beteiligung bereit: Sie ermöglichte
Julia Bürkle und Stefanie Koch, beim Berufswettbewerb
Euroskills 2008 mitzumachen
– die Weihenstephanerinnen gewannen
die Silbermedaille.
Als langjährige Partner betonten Nozomi
Ikeda vom Japan Flower Design College
und Harrie Meijer als Flornet-Vertreter die
konstruktive Zusammenarbeit. Harrie
Meijer bescheinigte der Fachschule für
Blumenkunst, eines der führenden Mitglieder
des Flornet-Netzwerks zu sein.
„Wir sind stolz, diese Schule, diese Kollegen,
diese Schüler dabeizuhaben.“
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