Christmasworld lobt Wettbewerb „Best Christmas City“ aus
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Ab Anfang November 2014 können die Städte ihre schönste weihnachtliche Dekoration auf der Kampagnenplattform www.BestChristmasCity.de zur Wahl stellen. Jeder kann online mit abstimmen und sich von der Bildergalerie zum nächsten Xmas-Shopping oder Weihnachtsmarktbesuch inspirieren lassen. „Die Online-Plattform ist die gesamte Weihnachtssaison aktiv. So hoffen wir, dass der Wettbewerb gleichzeitig eine touristische Magnetwirkung für einzelne Städte entwickelt“, sagt Eva Olbrich, Leiterin Christmasworld, Messe Frankfurt Exhibition.
Glaubt man den Prognosen, werden Online-Händler dem klassischen Einzelhandel immer mehr Umsätze abnehmen. Unterhaltsam oder gar inspirierend ist der Einkauf via Bildschirm allerdings nicht: Produkte können weder angefasst noch anprobiert werden und beraten wird der Kunde ebenfalls nicht. „Und genau hier hat der stationäre Handel in der Stadt den entscheidenden Vorteil“, konstatiert Marco Atzberger, Mitglied der Geschäftsführung des EHI Retail Institute. „Das Internet ist ein nüchternes Medium. Inspiration findet man hier eher nicht.“ Wer Kunden begeistern und Kaufanreize schaffen wolle, müsse innovativ denken, Extra-Service bieten und seine Produkte stärker inszenieren.
Zu diesem Ergebnis kommt auch Klaus Lach, Geschäftsführender Gesellschafter von CEO OWD GmbH und Vize-Präsident vom Europäischen Verband Visuelles Marketing Merchandising (VMM): „Tagtäglich gehen Passanten an Schaufenstern und Geschäften vorbei, wer möchte, dass sie über die Ladenschwelle treten, muss bei diesen potenziellen Kunden einen individuellen und unverwechselbaren Eindruck hinterlassen“, erklärt Lach. Dafür bedürfe es kreativer Wareninszenierung und authentischer Einkaufserlebnisse. „Wer beachtet werden will, muss aus der Masse hervorstechen.“ Der Einkauf müsse zum Ereignis werden.
Damit Kunden wieder stärker in den Geschäften vor Ort einkaufen, sind nach Ansicht der Branchenkenner auch die Städte aufgerufen, eine ansprechende Einkaufsumgebung zu schaffen. Stephan Jung, Chairman of European Retail Innovation Committee, ICSC London, verweist auf den guten, alten Marktplatz von früher: „Der Markt von einst war nicht nur ein Ort, an dem Handel betrieben wurde, es ging auch um Austausch und um Entertainment. Und genau dazu müssen wir zurückkommen.“
„Alle Städte brauchen den stationären Handel und dementsprechend sollten sie ihn auch mit Aktionen unterstützen“, so Lach vom VMM. So könnte die Stadt beispielsweise Gewinnspiele in Zusammenarbeit mit dem Handel durchführen oder mit speziellen Aktionen magische Welten erzeugen, die Besucher anlocken und in die Geschäfte holen. Lach: „Die Urbanisierung nimmt zu. 65 % der Bevölkerung werden künftig in Städten leben, das ist Chance und Herausforderung. Hierauf gelte es zu reagieren. „Insbesondere die Innenstadt ist die Visitenkarte einer Stadt mit der sie sich sowohl nach innen als auch nach außen darstellt und bei Kunden, Bürgern und Besuchern bewirbt“, bemerkt auch Jürgen Block, Geschäftsführer Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland (bcsd). „Schön und ansprechend gestaltete Städte mit abwechslungsreichem Angebot tragen dazu bei, dass sich die Menschen mit ihrer Stadt identifizieren und Gäste sich wohl fühlen – das ist für jede Stadt wichtig.“ Ein attraktives Umfeld und abwechslungsreiches Angebot erhöhe außerdem die Verweildauer und begünstige, dass die Bewohner ihre Einkäufe vor Ort erledigten.
Alle Experten sehen in der Verschönerung der Stadt und der Emotionalisierung der Einkaufsumgebung einen Schlüssel, damit der stationäre Einzelhandel wettbewerbsfähig bleibt. „Händler, Städte und auch Immobilienentwickler müssen noch stärker in Dialog treten und neue Strategien entwickeln, die zukunftsfähig sind“, fordert Jung vom European Retail Innovation Committee, ICSC London. Das gelte besonders auch für die Entwicklung neuer städtischer Quartiere.
Die Verschönerung der Innenstädte ist zwar auch eine Kostenfrage, dennoch können auch kleinere Städte dafür sorgen, dass der Einkauf zum Ereignis wird: „Generell geht es darum, für Inspiration zu sorgen, das muss nicht teuer sein“, so Lach. Hierfür könnten beispielsweise regionale Künstler oder auch Kindergärten eingebunden werden, das sorge auch für Publicity.
Bestimmte Jahreszeiten sind laut Marco Atzberger vom EHI für Events besonders prädestiniert. Das Weihnachtsgeschäft etwa ist das zentrale Geschäft des Jahres des Einzelhandels.“ Mithilfe von besonderen Aktionen, schön gestalteten Passagen und Läden könnten Menschen stärker dazu animiert werden, Geschenke direkt vor Ort zu kaufen. „Events sind für Städte generell ein wichtiges Thema“, so auch Block von der bcsd. Gerade an Weihnachten bildet eine schön illuminierte Stadt eine hervorragende Kulisse für den Erlebniseinkauf, etwa auch für Touristen.“ Dabei sei stets auf Qualität, Herzblut und Authentizität im Sinne der eigenen städtischen Markenführung zu achten – Quantität und konzeptfreier Aktionismus stören hier eher.
Der Wettbewerb „Best Christmas City“ wird zum ersten Mal im Rahmen der internationalen Fachmesse Christmasworld Ende Januar 2015 in Frankfurt ausgelobt. Partner ist der bcsd und das Fachmagazin Public Marketing. Beteiligen können sich Städte aus ganz Deutschland. Sie müssen lediglich ihre schönsten oder aktuellen weihnachtlichen Dekorationen und Events kurz in Bild und Text beschreiben, auf der Kampagnenseite www.BestChristmasCity.de hochladen und somit der breiten Öffentlichkeit zur Wahl stellen. Dies ist von Anfang November bis zum 15. Dezember 2014 möglich. Die Abstimmung läuft bis zum 5. Januar 2015 – in dieser Zeit lassen sich die Lieblingsstädte der Deutschen aktuell mitverfolgen. Das Städteranking bleibt bis zuletzt spannend, denn es zählt zusätzlich die Stimme einer Fachjury mit. Vergeben wird der Preis in vier Kategorien gestaffelt nach der Größe der Stadt (Kategorie 1: Großstadt ab 200.000 Einwohner, Kategorie 2: Mittelgroße Stadt, 20.000 bis 200.000 Einwohner, Kategorie 3: Kleinstadt, 10.000 bis 20.000 Einwohner und Kategorie 4: Publikumspreis, Stadt mit den meisten Online-Stimmen). Zu gewinnen gibt es attraktive Preise für die weihnachtliche Stadtgestaltung der kommenden Saison, die von den Sponsoren MK Illumination Handels GmbH, Blachere Illumination S.A.S. und Ilmex S. A. zur Verfügung gestellt werden.
Innovative Stadtgestaltung ist auch ein Thema des Businessprogramms Premium auf der Cristmasworld. Das exklusive Networking- und Vortragsangebot findet am 30. Januar 2015 statt. Es richtet sich an internationale Top-Entscheider für die Beschaffung von Innen- und Außendekorationen in Shopping Centern, Handelsunternehmen und Kommunen sowie an Weihnachtsmarkt- und Freizeitparkbetreiber, innovative Designer und Dekorationsagenturen. Auf der Agenda stehen Best Practice-Vorträge und Diskussionsrunden namhafter Branchenexperten zu aktuellen Trends und Chancen im Markt über den emotionalisierenden Faktor“ Dekoration. Partner ist der German Council of Shopping Centers. Zu den Sponsoren zählen Globall Concept SPRL aus Belgien, MAG Gorzelak i Jasinski Sp.J. aus Polen und MK Illumination Handels GmbH aus Österreich. Die Registrierung für Premium ist unter www.christmasworld.messefrankfurt.com/premium möglich.
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