Gute Aussichten für das kommende Geschäftsjahr
Der IPM-Marktbeschreibung zu Folge sind die Aussichten für das kommende Geschäftsjahr im Gartenbau positiv. In den meisten europäischen Ländern steigt das Vertrauen in die Wirtschaft. Gepaart mit dem Trend und der Affinität für Grün ist das für den Absatz von Blumen und Pflanzen förderlich. Die bisherigen Resultate lassen trotz politischer Unsicherheiten ein gutes Jahr 2017 erwarten. Erfolgsfaktoren hierfür sind neben der Digitalisierung und verbesserter Logistik neue Absatzwege und Handelsbeziehungen.
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Der Rückblick auf das erste Halbjahr 2017 ist positiv. Der Mai und das Muttertags-Geschäft waren zufriedenstellend. Der Großhandel registrierte gleiche bis leicht höhere Umsätze als in den beiden Vorjahren. Allgemein sind die Feiertage, an denen traditionell Blumen verschenkt werden - „Blumenfeiertage“ - auf allen Handelsstufen gut gelaufen.
Lust auf hochwertige Schnittblumen
Die Beobachtungen des letzten Jahres zeigen, dass höherwertige Produkte an Beliebtheit gewinnen. Bei Schnittblumen würden die Kunden sich stärker für ausgefallene Produkte, Spezialitäten, Raritäten, Novitäten und hochwertige Sortierungen interessieren. Dadurch könnten die Preise weiter steigen und für höhere Umsätze sorgen.
Auch wenn das Segment der Schnittblumen mit ca. 1 % nicht so stark wächst wie der Gesamtmarkt, so ist laut Gärtnern, Händlern und Floristen eine neue „Lust auf Schnittblumen“ wahrzunehmen. Die Nachfrage und das Verbraucherinteresse nach Schnittblumen – gerne aus regionaler und nachhaltiger Produktion – habe 2017 zugenommen. Erklärungsansätze sind unter anderem in einer sich ändernden Wohnkultur zu sehen. Wohnzeitschriften propagieren kräftige Farben, hochwertige Stoffe und Accessoires sowie romantische und verspieltes Ambiente, in das Schnittblumen gut hineinpassen.
Das Blumenbüro Holland hat in Kooperation mit Zeitgeistforschern den allgemeinen Lifestyle analysiert und die Erkenntnisse als Impulsgeber der Branche zur Verfügung gestellt. In Deutschland wurden die Erkenntnisse durch den Fachverband deutscher Floristen (FDF) auf die Blumen- und Pflanzenwelt übersetzt und interpretiert. So wird 2018 die Wiederverwertung von Produkten ein Thema werden.
Online-Handel steigt
Letztes Jahr entfielen im Gartenmarkt bereits über 60 % der Online-Umsätze auf stationäre Handelsbetriebsformen, allen voran die Fachgartencenter, Gärtnereien und Blumenfachgeschäfte. Im Gartenbau dominieren demnach beim Internethandel Mischformen zwischen Online- und stationärem Handel. Ein Anstieg des Online-Anteils bei Blumen und Pflanzen wird mit besser werdender Logistik erwartet. Die Aussagen von Experten reichen von 15 % bis 50 % vom Gesamtmarkt.
Kunden wünschen Einkaufserlebnis
Trotz der zunehmenden Digitalisierung beim Einkauf wollen die Kunden nach wie vor die Produkte erleben, fühlen, sehen oder vor Ort ausprobieren. Sie wünschen sich vor allem ein nahtloses Einkaufserlebnis, sowohl im Geschäft als auch im Internet. Dabei sind individualisierte Produkte gefragt. Rund die Hälfte aller Personen ist bereit, dafür einen Aufpreis zu bezahlen.
Social Media wird immer wichtiger
Wichtig für den E-Commerce ist es, das Vertrauen und die Aufmerksamkeit der Konsumenten zu gewinnen. Schon heute folgen 34 % ihren Lieblingsmarken oder -händlern auf Social-Media-Kanälen. Diese Medien müssten auch 2018 stärker bespielt werden, da unter anderem über Blogs Altersgruppen von 20 bis hin zu 60 Jahren erreicht werden.
2017 hat gezeigt, dass digitale Änderungen sich schneller umsetzten als viele in der Branche denken. Der Blumenversand Bloomon oder Logistikplattformen für den weltweiten Handel Floriday sind hier zu nennen.
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