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Umfrage zum Valentinstag

Aschermittwoch ohne Einfluss

Obwohl der Valentinstag dieses Jahr auf dem Aschermittwoch lag, ist die Branche zufrieden. Das zeigten die Blitzumfragen bei der Vereinigung Deutscher Blumengroßmärkte, dem Verband des Deutschen Blumen- Groß- und Importhandels und dem Fachverband Deutscher Floristen. Im Verkauf steht die Rose nach wie vor an erster Stelle, aber nicht unbedingt die Farbe Rot.

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Valentinssträuße vom Designer: Michael Michalsky launchte zusammen mit Landgard zum diesjährigen Valentinstag vier Blumensträuße unter dem Titel „Important Secrets – Say it with love“.
Valentinssträuße vom Designer: Michael Michalsky launchte zusammen mit Landgard zum diesjährigen Valentinstag vier Blumensträuße unter dem Titel „Important Secrets – Say it with love“. Landgard
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Der Valentinstag fiel in diesem Jahr mit Aschermittwoch zusammen und in den südlichen Bundesländern mit den Winterferien. In ländlichen Gebieten und städtischen Randlagen haben darüber hinau­s viele Blumengeschäfte am Mittwochnachmittag geschlossen. „Die Konsumenten rechnen da nicht unbedingt mit Sonderöffnungszeiten zum Valentinstag“, vermutet ein Großhändler, der viele Kunden außerhalb der Innenstädte beliefert. Trotzdem hatten diese Umstände wenig Einfluss auf die Umsätze der Branche. Großhändler und Floristen waren durchweg zufrieden.


Sträuße sind die Topseller

Die FDF-Mitglieder-Befragung bringt den Einfluss des Aschermittwochs auf den Punkt: Rund 75 % der Befragten bestätigen gar keine Auswirkung auf ihr Geschäft, knapp 20 % bewerteten das Zusammenfallen negativ, nur rund 5 % spürten eine positive Auswirkung.
Im Vergleich zum Vorjahr gaben 19 % der Befragten an, ihren Umsatz gesteigert zu haben, für 56 % war er auf Vorjahres-Nivea­u und knapp 25 % beklagten einen geringeren Umsatz als 2017. Grundsätzlich verzeichnen die meisten Floristen eine Umsatzsteigerung an Valentin. 92 % der Befragten steigern ihre Umsätze auf über 200 %, 8 % um rund 100 %.
Sträuße sind am Valentinstag nach wie vor die Topseller. Auch Rosen bleiben wichtig: Knapp 39 % gaben an, dass diese rund die Hälfte im Verkauf ausmachen. Die Frage nach dem Schnittdatum und dem Herkunftsnachweis für Blumen wird überwiegend positiv beantwortet, beide Informationen sind also von Floristen gewünscht. Rund ein Drittel der Befragten versorgen sich in Blumengroßmärkten mit ihren Sortimenten, die übrigen zwei Drittel kaufen ihre Ware in Cash-&-Carry-Märkten ein, werden beliefert oder bestellen online.


Karnevalsregion mit sehr guten Umsätzen

Die Blumengroßmärkte verzeichneten je nach Region zufriedenstellende bis gute Umsätze. Das ergab eine Umfrage bei den Mitgliedern der Vereinigung Deutscher Blumengroßmärkte.
In den Karnevalshochburgen Köln und Düsseldorf war der Valentinstag sogar bemerkenswert gut. Auf dem BGM Köln, wo genaue Tagesumsätze erfasst werden, lagen die Umsätze am 13. und 14. Februar um 6 % höher als im vergangenen Jahr. Für Düsseldorf zitiert Geschäftsführer Peter René Hecker einen Schnittblumenhändler stellvertretend für andere: „Das war nicht zu toppen, besser geht es nicht.“ In Frankfurt am Main waren die zwei Verkaufstage vor dem 14. Februar ebenfalls „außergewöhnlich gut“, sagt Geschäftsführer Reiner Wilk. Er nennt Ranunkeln und Germini als Verkaufsschlager.
„Es lief aber eigentlich alles gut“, schließt er an und bestätigt damit die anderen Blumengroßmärkte. Natürlich standen rote Rosen wieder im Zentrum der Nachfrage, auf dem BGM Karlsruhe machten sie „rund 80 % der Nachfrage aus“, beobachtete Geschäftsführer Felix Glück. Vor allem hochwertige Rosen mit großen Blüten wurden laut Peter René Hecker in Düsseldorf geordert. Aber mehr als in den vergangenen Jahren wurden Alternativen gesucht. Auch die Farbe Rot hatte nicht die Dominanz wie in den Vorjahren. Gut für die Floristen: Das Preisniveau war moderat, auf dem BGM Düsseldorf sanken die Preise schon am 14. Februar.

Aufgefallen ist mehreren BGM-Geschäftsführern, dass sich andere Branchen zum diesjährigen Valentinstag werblich sehr zurückhielten. Nicht speziell der Valentinstag, aber das Thema Blume wurde kurz vor dem 14. Februar von mehreren TV-Sendern aufgenommen. Etwa vom ARD-Morgenmagazin, das am 9. Februar mit vier Live-Schaltungen vom Blumengroßmarkt Dortmund berichtete.


Einkaufspreise wurden günstiger

Die Umfrage beim Verband des Deutschen Blumen- Groß- und Importhandels zeigte, dass sich die Tendenz zu einer sehr späten Order durch die Blumengeschäfte fortsetzt. Da am Rosenmontag viele Geschäfte geschlossen hatten, fand der Verkauf auch für den Großhandel überwiegend am 13. und 14. Februar statt. Die meisten Großhändler berichteten von leicht gesunkenen bis stabilen Umsätzen bei stabilen Verkaufspreisen. Die Einkaufspreise wurden in diesem Jahr sogar etwas günstiger, je näher der Termin rückte. So konnte auch für das Nachordergeschäft zum Wochenende günstig eingekauft werden. „Das ist mehr, als wir erwartet haben“, war die Meinung der Großhändler.

Im Osten ist der Frauentag am 8. März ein beliebterer Blumentag. Dennoch registrierten auch dort die Blumengroßhändler einen höheren Umsatz. Es sei aber nicht so einfach, gute Erträge zu erzielen, weil die Einkaufspreise höher seien als an gewöhnlichen Tagen. Die Ertragslage gestalte sich aber zunehmend „gleichmäßiger“, so ein Großhändler aus Sachsen.


Rosen waren schnell ausverkauft

Im Gegensatz zum Vorjahr, wo schon Produkte für den Garten gefragt waren, konzentrierte sich der Absatz auf Schnittblumen. Der Trend zu einem breiteren Sortiment hielt nicht an. „Rosen, Rosen, Rosen“ prägten den Einkauf im Einzelhandel und bei den Konsumenten. So lag der Fokus auf roten Rosen aller Preisklassen, aber auch Rosen in Rosa und anderen Farben waren beliebt. Die meisten Großhändler konnten am Mittwochnachmittag ihre Rosen als „ausverkauft“ melden.

Bei Frühlingsblumen blieb der Absatz „normal“. Aber vor allem Tulpen liefen im Norden, Westen und Süden schleppend. Sie gehören zur klassischen „Wurfware“ bei den Karnevalsumzügen im Rheinland. „Vielleicht haben die Kunden daher in diesem Jahr wieder vermehrt zur Rose gegriffen“, glaubt ein Großhändler.

Aufgrund des folgenden Wochenendes zeigte sich in den meisten Regionen ein guter Abverkauf bei eher regulärem Wochenendgeschäft. Im Norden war der Umsatz des Folgewochenendes aufgrund des Wetterumschwungs allerdings unterdurchschnittlich.
Die Berichterstattung zum Valentinstag wurde von den Großhändlern unterschiedlich beurteilt. Alles in allem war der Valentinstag als Geschenktag in den Medien äußerst präsent. Kritisch beleuchtet wurde die Nachhaltigkeit in der Blumenproduktion. Dies zeigte jedoch keine Auswirkungen auf eine vermehrte Nachfrage nach Labeln wie Fair Trade oder MPS. Es ist zu befürchten, dass kritische Konsumenten dann lieber ganz auf Blumen verzichten. Ähnlich sensible Konkurrenzprodukte, wie Schokolade, stehen am Valentinstag viel weniger in der Kritik. Thematisiert wurde auch das Last-Minute-Geschenk, wie der Gutschein auf dem Smartphone. Eine mögliche Chance für den Blumeneinzelhandel, ein Nach-Valentinsgeschäft zu generieren.

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