Umfrage bei den Blumengroßmärkten
Gute Botschaft: Ostern rettet den Frühling
Bis Mitte März ging es bei vielen deutschen Produzenten von Frühlingsblühern um Kopf und Kragen. Die anhaltende Kälte ab Anfang Februar brachte „die Abläufe der Erzeuger gehörig durcheinander“, erläutert Peter René Hecker vom BGM in Düsseldorf. Das hört sich verharmlosend an, denn die Situation war wirklich kritisch. Doch dann kam Ostern – und das Frühjahr wurde gerettet. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von Martin Hein bei den Blumengroßmärkten.
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Auf allen Blumengroßmärkten begann mit der Karwoche ein zu dem Zeitpunkt lang ersehnter „run“ auf Frühjahrsblüher. Zahlen vom BGM Köln belegen das. Während über den gesamten März ein Minus von 8,1 % gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen war, lag der Umsatz zur Osterwoche mit sage und schreibe 48 % im Plus. In Norddeutschland schneite es Gründonnerstag und Ostersamstag, trotzdem verzeichnete der BGM Hamburg seine beste Umsatzwoche für das Segment der Frühlingsblüher. Gert Hieber vom BGM Stuttgart spricht auch für andere Blumengroßmärkte, wenn er hervorhebt: „Der Umsatz war deutlich besser als 2017.“
All das könnte ein Zeichen dafür sein, dass die deutschen Verbraucher ihr Faible für Blumen und Pflanzen neu entdecken. Sie werden auch wieder verstärkt darauf aufmerksam gemacht, denn die Publikums-Magazine sind gegenwärtig so voller Blumen- und Pflanzenfotos wie schon lange nicht mehr. Selbst Zimmerpflanzen, die ja mehrere Jahrzehnte als „verstaubt“ galten, sind plötzlich wieder hip. Sie seien „das große Ding“, zitiert der „Spiegel“ Nicolette Naumann, Chefin der Frankfurter Einrichtungsmesse Ambiente.
Der Blumenfachhandel hat gegenüber dem Systemhandel den Vorteil, dass er den Zeitgeist nutzen kann. Der wurde wieder einmal wenige Tage vor Ostern in der ARD-Verbrauchersendung Plusminus vom 28. März deutlich. Dort ging es vordergründig um medial Altbekanntes: Blumenmassenproduktion, Afrika, Pestizide, Untersuchungen Ökotest. Empfohlen wurde den Verbrauchern, „Blumen besser regional und saisonal“ zu kaufen. Hingewiesen wurde auf Produkte mit dem Label „Ich bin von hier!“ und es hieß, dass „regionale Gärtner ihre Blumen selbst anbauen und auf biologischen Pflanzenschutz setzen.“ Das waren klare Verbraucher-Empfehlungen. Da nur Blumenfachhandel die Marke „Ich bin von hier!“ führen darf, profitiert der Systemhandel nicht. Auch das zählt zu den guten Oster-Botschaften.
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