248 Unternehmen im Ethical Style Guide
Auf der Konsumgütermesse Ambiente in Frankfurt (8. bis 12. Februar 2019) werden Unternehmen, die sich für Aspekte der Nachhaltigkeit engagieren, bereits zum 4. Mal im „Ethical Style Guide“ gelistet. Anfang Dezember tagte die achtköpfige Expertenjury in Frankfurt und stimmte darüber ab, wer sich das Label „ethical“ erneut oder erstmals verdient hat.
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Für den Ethical Style Guide der Ambiente 2019 zählte das Expertengremium über 200 Neueinreichungen aus insgesamt 41 Nationen. 87 davon schaffen es neu in den Ethical Style Guide. Zusammen mit der Auswahl der Vorjahre ergibt das insgesamt 248 Unternehmen, die sich für Aspekte der Nachhaltigkeit engagieren.
Zur Expertenjury gehören:
- Christina Bocher, Senior Project Manager Sustainability & Regulatory Compliance bei Dekra.
- Kees Bronk, Trainer CBI – Center for the Promotion of Imports from developing countries;
- Rudi Dalvai, Präsident WFTO – World Fair Trade Organization;
- Lutz Dietzold, Geschäftsführer Rat für Formgebung;
- Gerhard Friesacher, Inhaber Changemaker AG;
- Max Gilgenmann, Experte für textile Nachhaltigkeitskriterien;
- Sabine Meyer, Projektleiterin side by side design, Caritas Wendelstein Werkstätten;
- Mimi Sewalski, Geschäftsführerin avocadostore.de
Welche Kriterien sind für die Jury entscheidend? „Wir suchen nach dem gewissen Extra, das die Unternehmen als Sustainable auszeichnet“, erklärt Kees Bronk. Mimi Sewalski fügt lächelnd hinzu: „Wir haben seit der Einführung des Guides dazugelernt und sind sicher auch strenger geworden.“ Neu in der Runde ist Christina Bocher. Nachdem sich die Gruppe einig war über die Auslegung von Eckpunkten wie der ressourcenschonenden Herstellung, dem Erhalt von traditionellen Herstellungstechniken oder Gesichtspunkten des sozialen und fairen Umgangs mit allen an der Produktion Beteiligten, ging sie in die intensive Beratung.
Das Ergebnis ist ein Kanon aus namhaften und weniger bekannten Unternehmen, die in einer oder mehreren Kategorien überzeugen. Zu den Favoriten der Jury zählen unter anderem die thüringische Porzellanmanufaktur Kahla, das Leuchtenlabel It´s about RoMi aus Amsterdam oder das niedersächsische Fair-Trade-Label El Puente. Warum die Experten gerade diese Unternehmen als Leuchttürme sehen, werden sie im vorderen Teil des handlichen Booklets erläutern. Einen Vorgeschmack gibt Mimi Sewalski, deren Liebling das Projekt Little Sun des dänischen und in Berlin beheimateten Künstlers Ólafur Elíasson ist: „Little Sun bringt Licht in Regionen ohne Strom und ermöglicht dort das, was für uns selbstverständlich ist: auch bei Dunkelheit zu lesen, Hausaufgaben zu machen oder zu arbeiten.“
„Es war sehr diskursiv“, fasst Lutz Dietzold den Tag zusammen. Max Gilgenmann betont: „Wir suchen nach signifikanten Aspekten.“ Manchmal müsse man sehr genau hinsehen, ob es sich um echtes Engagement oder doch eher nur um Greenwashing handelt, heißt es in der Runde. „Man sollte sich die Freiheit nehmen, nach reichlich Diskussion an diesem Tag auch mal ein anfängliches Nein zum Ja umzuformulieren“, kommentiert Sabine Meyer. „Gegebenenfalls muss aber auch im Maß zwischen Herstellern aus Industrie- und Schwellenländern abgewogen werden“, fügt Christina Bocher hinzu. Und Rudi Dalvai sagt: „Die Ambiente leistet einen tollen Beitrag zur Förderung von Nachhaltigkeit und schafft für mehr und mehr Unternehmen einen Anreiz, dabei sein zu wollen.“ Kees Bronk schließt sich dem an: „Ich fühle mich geehrt, in dieser Jury zu sitzen – die größte Messe der Konsumgüterindustrie stellt das Thema Sustainability nach vorne!“
Hier geht's zum Ethical Style Ausstellerverzeichnis: http://m-es.se/p3LD
Nähere Infos zum Ambiente: www.ambiente.messefrankfurt.com
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