Von Erfurt nach Mannheim
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„Nett hier. Aber waren Sie schon mal in Baden-Württemberg?“ Mit einem Augenzwinkern begrüßte der Landesverband Gartenverband Baden-Württemberg-Hessen die Besucher der letzten gärtnerischen Hallenschau in Erfurt. Die Hallenschau war Hinweis und Einladung zur BUGA Mannheim 2023, die am 14. April 2023 ihre Pforten öffnet.
Unter dem Motto „Grünen Überraschungen. Die Bundesgartenschau zieht weiter“ präsentierten Gärtner und Floristen Baden-Württembergs ihr Bundesland und ihr Können. Bei der Gestaltung der Hallenschau legten Floristmeisterin Martina Hamberger und Gärtnermeisterin Lena Zürn mit ihrem Team Wert darauf, die breit gefächerte Gartenbautradition in Baden-Württemberg ins Blickfeld zu rücken. Dabei spielt auch der Weinbau eine wichtige Rolle. Verbindendes Element in der Gestaltung war die Farbe Grün.
Die Preisrichter waren von dem breiten und hochwertigen Pflanzensortiment beeindruckt und vergaben insgesamt 67 x Gold, 26 x Silber und 7 x Bronze an die neun Aussteller. Darüber hinaus wurden fünf Große Goldmedaillen der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) und drei Ehrenpreise verliehen.
Martina Hamberger und ihr Blumen TeamBäuerle wurden mit einer Großen Goldmedaille für eine klare, sachliche und stilistisch hervorragende Verarbeitung von Pflanzen und Schnittblumen in vielfältigen Werkstücken ausgezeichnet. Das Blumen- Team Bäuerle wurde außerdem mit 11 Goldmedaillen und 1 Silbermedaille für sein Engagement belohnt. Darüber hinaus erhielten das Blumen-Team Bäuerle und die Gärtnerei Zürn eine Große Goldmedaille für eine gemeinsame Präsentation im harmonischen Einklang, mit Augenmerk auf das Detail in der Gesamtgestaltung.
In einem Interview gab Martina Hambacher Auskunft über das Ziel der Gestalter und die Arbeitszeit, die in die Hallenschau gesteckt wurde.
Frau Hamberger, mit welchem Ziel haben Sie und Frau Zürn die Hallenschau „Grüne Überraschungen“ geplant?
Unser Ziel war es, Floristik und Pflanzen zu vereinen. Wir haben viele ruhige Flächen gestaltet, damit das Auge die Möglichkeit hat, immer wieder zur Ruhe zu kommen und das Gesehene zu verarbeiten. Damit die Highlights wie Kränze und Sträuße auch hervorstechen, haben wir ihnen einen grünen Teppich, zum Beispiel aus Efeu, bereitet. Wir wollten auch viele einheimische sowie regional produzierte Pflanzen verwenden, wie die Schnittblumen der Gärtnerei Zürn.
Worauf haben Sie bei den Pflanzungen Wert gelegt?
Uns ging es auch darum, Anreize für die Gestaltung zuhause schaffen. Aus diesem Grund haben wir die Beete modelliert, um die Höhen und Tiefen zu gestalten. Damit ist auch das Permanentgrün etwas in den Hintergrund getreten. Wir wollten die Besucher einladen, stehen zu bleiben und zu verweilen. Am liebsten hätten wir auch etwas gehabt, was die Kräuter in Bewegung hält, so dass man ihren Duft genießen kann.
Wie viel von Baden-Württemberg steckt in dieser Hallenschau?
Die Gartenbautradition von Baden-Württemberg ist breit gefächert. Eine wichtige Rolle spielt natürlich der Weinbau. Wir haben deshalb eine eigene Fläche mit Weinreben, die das Weinland repräsentiert. Außerdem haben wir das Thema auch an anderen Stellen in der Schau einfließen lassen, wie die Fotos, die wir vom „Ländle“ aufgestellt haben oder die Blumensträuße, denen Weinflaschen als Vasen dienen. Eine große Landkarte soll die Besucher einladen, sich mit Baden-Württemberg bekannt zu machen.
Wie groß war Ihr Team, mit dem Sie die Schau aufgebaut haben?
Zum Aufbau sind wir mit einem 15-köpfigen Team im Alter von 5 Wochen bis 75 Jahre angereist. Wir sind im Kern ein gutes, junges Team aus fünf bis sechs Betrieben. Außerdem wurden wir von Familienmitgliedern unterstützt, die für den Aufbau extra Urlaub genommen haben. In den drei Aufbautagen von Dienstag bis Donnerstag haben wir rund 600 Arbeitsstunden eingesetzt.
Die wievielte Bundesgartenschau ist es denn für Sie?
Ich bin jetzt das zweite Mal bei einer Bundesgartenschau dabei. Heilbronn war die Erste. Da war ich aber noch allein. In Erfurt gestalte ich diese Hallenschau das erste Mal im Team. Darüber bin ich sehr froh. In so einer Hallenschau steckt viel Arbeit drin. Sie wird ein Jahr im Voraus geplant. Das kostet etliche Telefonate und schlaflose Nächte. Im April war ich bereits vor Ort und habe mir alles angeschaut. Die Gärtnerei Zürn hat das Material in zwei Sattelzügen und 35 CC-Containern transportiert.
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