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Preistreiberei

„Grand Prix, 80er-Länge 3,95 EUR bis 4,70 EUR im Einkauf. Nehmen Sie lieber Ecuador-Rosen!“, sagte ein Großhändler im Telefonverkauf am 13. Februar 2006. „Langstielige Rosen sind Mangelware – Amerika und Russland zahlen jeden Preis.“
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Als ich das hörte, war ich nicht verwundert, denn schon zwei Wochen vorher gingen die Rosenpreise, vor allem für rote Rosen, stetig nach oben. Angeblich, um kleinere Händler davon abzuhalten, günstige Rosen für den Valentinstag einzulagern. War das das Ergebnis der Gespräche zwischen dem Fachverband deutscher Floristen und dem Verband des Deutschen Blumen-Groß- und Importhandels? Sollten die Preise nicht gerade an diesen so genannten Floristenfeiertagen für die Verbraucher erschwinglich bleiben? Oder sollen Floristen den Valentinstag stattdessen als Werbeaktion nutzen und ihre Rosen unter ihrer notwendigen Kalkulation verkaufen? Natürlich gab es auch günstigere Rosen zu kaufen, aber mit geringerer Qualität und teilweise hoffnungslos überlagert. Damit tut man sich keinen Gefallen.
Wir wollen in unserem Betrieb – das ganze Jahr gleich bleibend – Topqualität zu angemessenen Preisen anbieten, doch das fiel uns zum ersten Mal seit Jahren schwer. Viele Käufer besuchen an solchen Tagen zum ersten Mal unser Geschäft und bilden sich eine Meinung vom Fachhandel …
Wir haben reagiert und deutlich weniger rote Rosen eingekauft als all die Jahre vorher. Unseren Umsatz konnten wir trotzdem enorm steigern. Viele Kunden sind auf Kosmetik, Schmuck und Accessoires umgestiegen. Frühlingsblumen waren eine preislich faire Alternative zum Rosenstrauß, vor allem für Firmenkunden. Und mit viel Können haben wir aus den hoffnungslos überteuerten Rosen florale Werkstücke gestaltet, die erschwinglich waren nach dem Motto „Weniger ist mehr!“ Bleibt zu hoffen, dass die Preisgestaltung zum Valentinstag 2006, die deutlich höher war als im Vorjahr, ein Ausrutscher war. Falls nicht, sind wir auch für das nächste Jahr gerüstet und wissen, wie wir reagieren müssen.

Monika Riedl-Hoffmann, Eichstätt
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