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Impulse: Entwicklung – Stagnation

Den eigenen Betrieb weiterzuentwickeln, ist ein stetiger Prozess, der nie aufhört. Ständig ändert sich etwas am Markt, und es ist wichtig, zu reagieren und vorausschauend zu planen.
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Für einen Geschäftsführer bedeutet das, dass etwa 60 % seiner Zeit in betriebswirtschaftliche Aufgaben und nur etwa 40 % in handwerkliches Arbeiten fließt. In der Realität sieht die Zeitverteilung oft anders aus: 80 % Handwerk, 20 % Betriebswirtschaft. Es ist wichtig, Arbeitsschwerpunkte nicht nur nach dem Gewohnheitsprinzip zu setzen, sondern den Bereichen, die die wirtschaftliche Existenz sichern, Priorität einzuräumen. Aber auch dann, wenn wir guten Mutes sind, alle Veränderungen einzuleiten, die für unseren Erfolg notwendig sind, passiert es sehr oft, dass die Umsetzung nicht gelingt und die besten Vorsätze innerhalb kürzester Zeit in Vergessenheit geraten.

Eine Kollegin hat nach der Analyse ihrer Kundenstruktur festgestellt, dass sie kaum männliche Kunden hat. Das würde sie gerne ändern. Indem mehr Blumen in den Schaufenstern präsentiert werden, indem durch bessere Beleuchtung im Laden der Einblick verbessert wird, und vor allem, indem vor der Tür auf das Leistungsspektrum aufmerksam gemacht wird. Der Beschluss ist jetzt fast ein Jahr alt, und noch nichts davon ist umgesetzt.

In einem anderen Blumenladen hat es zwei Jahre gedauert, bis der genaue Kalkulationsfaktor berechnet wurde. Obwohl er einer der wichtigsten Faktoren ist, ist er in den meisten Betrieben immer noch ein Schätzwert.

Vor allem in den wichtigen betriebswirtschaftlichen Bereichen scheint es unüberwindbare Barrieren zu geben. Für handwerkliches und gestalterisches Arbeiten wird eher Zeit eingeräumt als für die Berechnung, ob sich das Weihnachtsgeschäft gelohnt hat.

Was hindert uns daran, das alles umzusetzen, was wir für richtig und notwendig erachten? Immer ist die Zeit knapp. Aber ist das nicht auch eine Ausrede? Wir alle legen selbst unsere Prioritäten fest.

Wir arbeiten und arbeiten, aber kümmern wir uns auch darum, erfolgreich zu sein? Hinter dem Wunsch, selbstständig zu sein, steht oft der Wunsch nach kreativer Selbstverwirklichung und freier Zeiteinteilung, der Wunsch, der eigene Chef zu sein und so weiter. Sagen wir auch, dass wir uns selbstständig machen wollen, um erfolgreich zu sein und für unsere Arbeit angemessenes Geld zu verdienen? Selbstständiges und kreatives Arbeiten ist nur möglich, wenn das Geschäft auch wirtschaftlich gut dasteht.

Vor ein paar Jahren fragte mich ein Kollege: "Birgit, bist du kreativ?" Natürlich habe ich mit "Ja" geantwortet. Er sagte daraufhin: "Ich nicht! Ich kaufe mir ein paar Bücher und Fachzeitschriften, suche mir etwas Passendes heraus, gehe den Werkstoff einkaufen und lasse es meine Mädels nacharbeiten."

Die "Mädels" sind Praktikantinnen oder Schülerinnen, die ihm nachmittags helfen. Diese Geschichte hat mir sehr zu denken gegeben. Unsere männlichen Kollegen scheinen mit der Wirtschaftlichkeit weniger Probleme zu haben. Ich gebe es nicht gerne zu, aber häufig sind die Betriebe erfolgreicher, die von Männern geleitet werden. Sie schaffen es besser, ihre Arbeit gut zu verkaufen, und meistens sind sie risikobereiter.

Viele Frauen in der Branche sind sehr schnell bereit, viel herzugeben und wenig dafür zu berechnen. Die Bilanz stimmt nicht. Wir geben viel Energie, Kreativität und Arbeitsstunden und holen uns zu wenig zurück. Wie viel Gewinn streben Sie an? Wann hat Ihre Floristin das letzte Mal eine Gehaltserhöhung gefordert? Gibt es für das Arbeiten am Feiertag bei Ihnen einen Zuschlag? Ungefähr die Hälfte der Frauen aus meiner Meisterklasse arbeiten noch für Gesellenlohn.

Neulich fragte mich mein Praktikant, ob Floristen florieren, ob florieren das Verb zum Beruf Florist ist? Ein schöner Gedanke, finde ich. Lassen Sie uns blühende Unternehmen führen!

Birgit Barth, Rüsselsheim
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