Zum Tod von Erna Herr „Im Abschied ist die Geburt der Erinnerung“
Mit diesem Zitat, das die Kinder von Erna
Herr der Todesanzeige voranstellten, erinnern
wir an sie. Erna Herr starb am
5. Mai kurz vor ihrem 92. Geburtstag.
- Veröffentlicht am
Seit
der Gründung der Zeitschrift im Jahr 1972
schrieb sie für „Blumen-Einzelhandel“ bis
zum Jahr 2000. Für ihre fachjournalistische
Tätigkeit brachte sie gute Voraussetzungen
mit. Nach einer Gärtnerlehre arbeitete
sie sechs Jahre in diesem Beruf. Es
folgte eine Floristausbildung, die Erna
Herr mit der Meisterprüfung in Weihenstephan
abschloss. Sechzehn Jahre dauerte
ihre Tätigkeit als Floristin. Als freischaffende
Fachfrau hielt sie Vorträge, leitete
Lehrgänge und arbeitete für den Rundfunk.
Bemerkenswert ist, dass sich ihr floristisches
Können nur sporadisch in „Blumen-
Einzelhandel“ niederschlug. Es spiegelte
sich in Fachbüchern mit den Titeln
„Häusliches Blumenbinden“ und „Trockenblumen
– Sammeln – Präparieren –
Gestalten“.
In ihren zahlreichen Berichten für „Blumen-
Einzelhandel“ widmete sich Erna
Herr den kunsthandwerklichen und künstlerischen
Bereichen Keramik, Glas, Flechtwerk,
Holz, Metall, der Bandweberei, der
Kerzen- und Papierherstellung. Immer auf
der Suche nach der „guten Form“, der prägnanten
Oberflächengestaltung und der
einzigartigen Handschrift der Kunsthandwerker
besuchte sie Werkstätten, Ausstellungen
und Messen. Geht ihr Gespür für
die Thematik auf die Atmosphäre des
Künstlerdorfs Worpswede zurück, wo sie
am 14. Juli 1916 geboren wurde?
Alle, die das Domizil von Erna und Ludwig
Herr in Baden-Baden kennen, schwärmen
von ihrem legendären Garten. Sie erzählen
mit Bewunderung und Respekt von
einem Paar, das naturnah gärtnerte, lange
bevor biologisch zum Schlagwort wurde.
Das Engagement für solides handwerkliches
Gestalten, ihre Schaffenskraft und
Schaffensfreude bleiben für uns alle ein
Vorbild.
Rosa Werf, Andernach
Rosa Werf, Andernach
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