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IG BAU beklagt Niedriglohn – der FDF nimmt Stellung

In einer Pressemeldung forderte die Floristen-Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) am Valentinstag, auch an die Floristen zu denken. Die Floristen erhielten immer noch zu wenig Lohn für ihre Arbeit, so der Stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende Harald Schaum. Der Fachverband Deutscher Floristen (FDF) zeigt sich erstaunt und nimmt Stellung.
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„Der Druck für die Beschäftigten ist enorm. Sie wollen gerade zum Valentinstag jedem der vielen Kunden gerecht werden. Das ist harte Arbeit. Dafür erhalten die Floristinnen und Floristen noch immer viel zu wenig Lohn“, wird der Stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende Harald Schaum in der Pressemeldung der IG BAU zum Valentinstag zitiert.

Im Osten weigerten sich die Arbeitgeber, einen Tarifvertrag für die Branche abzuschließen, und deshalb sei es gut, dass es jetzt den gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro gebe. „Es ist beschämend, dass gelernte Fachkräfte so schlecht bezahlt werden. Auch für viele Kunden ist es ein mulmiges Gefühl, Sträuße, die ihren Lieben eigentlich Freude bringen sollen, auf Kosten der Arbeitnehmer binden zu lassen“, so Schaum. „Liebesbeweis und Niedriglohn passen nicht zusammen.“ Die IG BAU fordert die Ost-Arbeitgeber auf, vernünftige Branchenlöhne zu verhandeln, die das Können und die Kreativität der Beschäftigten wertschätzten.

In einer Stellungnahme des Fachverband Deutscher Floristen (FDF) heißt es: „Es ist mittlerweile Tradition, dass die IG BAU den Valentinstag für Presseinformationen über die Lohn- und Tarifsituation in der Floristik-Branche nutzt. Dabei wird außer Acht gelassen, dass viele UnternehmerInnen in der Floristik nicht nur nach geltendem Tarif, sondern zusätzlich leistungsorientiert ihre Angestellten bezahlen.“ Mit dem Tarifvertrag West seien wertvolle Signale für das Image des Berufsbilds gesetzt worden und die IG BAU habe den letzten Tarifabschluss aus 2013 als „ganz großen Wurf für die Arbeitnehmer“ gefeiert.

Der FDF erklärt: Im Westen bekommen ungelernte Aushilfskräfte 8,53 Euro je Stunde, der tarifliche Stundenlohn für ausgebildete Fachkräfte liegt zwischen 10,00 und 12,30 Euro je Stunde, mindestens. In den neuen Bundesländern sei die verfügbare Kaufkraft (noch) deutlich geringer als in den alten Bundesländern. Trotzdem wurde der Mindestlohn eingeführt. Dies sei ein existenzieller Spagat und es bleibe abzuwarten, wie sich die Branche in den neuen Bundesländern mittelfristig entwickeln wird.

„Ganz sicher tragen Negativ-Schlagzeilen an einem der wichtigsten Blumenschenktage nicht dazu bei, das Vertrauen von Verbrauchern in den Fachhandel zu stärken“, so der FDF weiter. „Darunter leidet die Branche – und somit jedes einzelne Blumenfachgeschäft und letztendlich jeder einzelne Mitarbeiter!“ Auch die IG-BAU als Sozial- und Tarifpartner trage für die Branche große Verantwortung. Werbung für die eigene Organisation sei legitim, „aber bitte nicht ständig auf Kosten des anderen Sozialpartners.“

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