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18. Blumenhallenschau

Ikebana auf der BUGA 2019

Filigran ist das Wort, das die 18. Blumenhallenschau auf der Bundesgartenschau in Heilbronn wohl am besten beschreibt. Über 80 Einzelstücke fügten sich für „Ikebana – Kontrast und Harmonie“ zu einem großen Ganzen zusammen. Vier Tage lang bekamen die Besucher einen Eindruck davon, was die sechs beteiligten Ikebana-Schulen verbindet und unterscheidet.

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Beim Shin eigetsu reduzieren sich die Künstler auf wenig Material.
Beim Shin eigetsu reduzieren sich die Künstler auf wenig Material.BUGA Heilbronn 2019/DBG
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In Japan gibt es über 3000 verschiedene Ikebana-Schulen. „Die sind ein bisschen wie verschiedene Konfessionen, es gibt Unterschiede, aber sie alle vereint der Glaube an Ikebana“, erklärte Jörg Löschmann, Vorsitzender des Ikebana Bundesverbands (IBV), bei der Eröffnung. Der IBV bestückt auf jeder BUGA eine kurze Hallenschau mit den vergänglichen Werken seiner Mitglieder. 78 von ihnen haben vor Ort ihre Arrangements mit den Materialien zusammengestellt, die sie selber mitgebracht haben. Das Ergebnis wurde von Ausstellungsleiterin Ute Grave nach Schulen sortiert. Im Laufe der viertägigen Hallenschau wuchs die Ausstellung dank der öffentlichen Schnupperkurse und Vorführungen weiter.

Lilien, Anthurien, Sonnenblumen - den Ikebana-Künstlern sind in der Verwendung keine Grenzen gesetzt. Die Kagai Adachi Schule beschränkt sich tatsächlich vollkommen auf pflanzliches Material, verwendet Bambus als Vase oder lässt fast schon Bäume in die Höhe wachsen. Shin eigetsu ist wesentlich reduzierter, nutzt nur wenig Material. Auch die Sagagoryu-Schule ist stark reduziert. Zwei Hortensienblüten kunstvoll auf einer länglichen Schale arrangiert, dazu zwei Äste – das war’s.

Das Gegenteil fand sich bei der größten der anwesenden Schulen, der Sogetsu, gleichzeitig die jüngste mit noch nicht einmal 100 Jahren Geschichte. Hier finden sich viele freie Arrangements, die Recyclingmaterialien, Platinen oder auch Bettfedern mit Blüten, Gräsern und Ästen verbinden. An Ute Graves Werk lässt sich gut die Regel der Schule erkennen: Drei verschieden lange Knöterich-Aste bilden den Himmels-, den Menschen- und den Erdzweig (Shin, Soe und Hikae). „Beim Grundstil sind Shin und Soe immer Zweige, Hikae immer eine Blume“, erläutert Ute Grave.

Dem traditionellen Ikebana widmete sich Ikenobo-Schule. Deren Königsdisziplin ist ein Rikka, bei dem jede Linie verdrahtet und ausgerichtet wird, sodass alles aus einer Mitte zu wachsen scheint. Auch solche Werke waren auf der BUGA zu sehen. Die Ästhetik ist hier sehr ausgeprägt. Ebenso wie bei der Ohara-Schule, die vor allem für ihre ausgeprägten Landschaftsarrangements bekannt ist wie etwas eine symbolische Darstellung des japanischen Festtags der Berge: abgeknickter Knöterich, Hortensien und Schleierkraut.

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