Der perfekte Kranz

Die Abschlussarbeiten von Nicole von Boletzkys Meisterschülern stehen oft für Innovation, Kreativität und den Mut, gestalterisches Neuland zu betreten. Bevor es aber an den freien Ausdruck geht, lernen die Floristen an der Academy of Flowerdesign (AoF) erst einmal, klassisch-überlieferte Formen zu beherrschen, und zwar so, dass perfekte Ausführungen entstehen. Das ist anspruchsvoller, als man denkt. Nicole von Boletzky erklärt, worauf es ankommt.

Veröffentlicht am: von Nicole von Boletzky
erschienen am 30.09.2019

erschienen in florieren! 10/2019

Das ist ja nur ein Blütenkranz, mag manch ein Florist denken. Wer jedoch bereit ist, die Sache etwas genauer zu reflektieren und vielleicht sogar Bezüge zum normalen Alltagskranz zu ziehen, dem werden die Unterschiede schnell klar. Alleine schon bei den Proportionen weicht ein Standardkranz von einem wirklich ohne jeden Makel ausgeführten Prachtexemplar ab. Bedingt durch den Durchmesser der meist verwendeten Frischblumenunterlagen wird die Wulst eines "auf die Schnelle" hergestellten Blütenkranzes meist zu dick, die Kranzöffnung fällt demnach zu klein aus. Im floristischen Alltag stellt das kein Problem dar, denn der Kunde schätzt es meist, wenn eine Werkform mehr Volumen aufweist und damit mehr darstellt.

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