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Hallenschau in Erfurt

Ikebana auf der BUGA 2021

Vom 7. August bis zum 15. August präsentiert der Ikebana Bundesverband florale Werkstücke auf der BUGA in Erfurt. Der Bundesverband feiert mit dieser Schau zugleich sein 40-jähriges Bestehen. Für Besucher werden Führungen durch die Schau und Kurse angeboten.
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DBG/Uwe Spickermann
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Mitglieder des Bundesverbandes, die in Erfurt acht verschiedene Ikebana-Schulen repräsentieren und aus dem gesamten Bundesgebiet, der Schweiz und Österreich kommen, zeigen aktuell in mehr als 90 Einzelarrangements und Gruppenarbeiten Ikebana von der klassisch-traditionellen Ausrichtung bis hin zu den jüngsten modernen Formen.

Ikebana, das als „ka-do“, Blumenweg, einen der fünf Wege des Zen darstellt, hat seinen Ursprung in Blumenopfern, die in buddhistischen Tempeln in China erbracht wurden und kam im 6. Jahrhundert mit Mönchen nach Japan, wo es zunächst nur von Angehörigen des Adels ausgeübt werden durfte. Ikebana entwickelte sich im Laufe der Zeit weiter und verbreitete sich immer mehr, bis es heute eine Kunst geworden ist, die über tausend Schulen lehren und jeder erlernen kann.

Wie unterscheiden sich die verschiedenen Schulen voneinander?

Die Kagai Adachi Schule beschränkt sich vollkommen auf pflanzliches Material, verwendet Bambus als Vase oder lässt fast schon Bäume in die Höhe wachsen. Shin eigetsu ist wesentlich reduzierter, nutzt nur wenig Material. Da reichen schon ein paar große Blüten und Blätter um mit einem Stück Metall ein harmonisches Ganzes zu ergeben. Auch die Sagagoryu-Schule ist stark reduziert. Zwei Hortensienblüten kunstvoll auf einer länglichen Schale arrangiert, noch zwei Äste dazu – das war’s und trotzdem wirkt es einnehmend.

Das Gegenteil findet sich bei der größten der anwesenden Schulen, der Sogetsu, gleichzeitig die jüngste mit noch nicht einmal hundert Jahren Geschichte. Hier finden sich viele freie Arrangements, die Recyclingmaterialien mit Blüten, Gräsern und Ästen verbinden.

Dem traditionellen Ikebana hat sich die Ikenobo-Schule gewidmet. Deren Königsdisziplin ist ein Rikka, bei dem jede Linie verdrahtet und ausgerichtet wird, sodass alles aus einer Mitte zu wachsen scheint. Auch solche Werke sind zu sehen. Die Ästhetik ist hier sehr ausgeprägt. Ebenso wie bei der Ohara-Schule, die vor allem für ihre ausgeprägten Landschaftsarrangements bekannt ist.

Natur und Kultur – Ikebana baut Brücken

Die Ausstellung soll die Besucher für Pflanzen und deren innewohnende Schönheit sensibilisieren, wie für eine ästhetische Gestaltung auch in der kleinsten Form. In weiterem Sinne soll sie die Wertschätzung von Natur und Kulturleistungen vermitteln, die in Japan sehr gepflegt werden. „Ikebana baut Brücken“, das Motto der Ausstellung, soll den Besucher ermutigen, den persönlichen Umgang mit pflanzlichem Material und pflanzlichen Produkten zu überdenken. Hier zeigt sich: weniger ist mehr. Und die Brücke soll auch zum jungen Publikum gefunden werden, denn die ausdrucksstarke Form des Arrangements trifft den Zeitgeist.

Ein gesonderter Beitrag stellt die Präsentation von Ikebana auf der Bundesgartenschau in den Kontext von 70 Jahren BUGA, 60 Jahren Egapark und dem 40. Jahrestag der Gründung des Ikebana-Bundesverbands.

Die ausstellenden Künstler führen mehrmals täglich durch die Ausstellung und zeigen bei Ikebana-Vorführungen, wie so ein Arrangement entsteht und worauf es dabei ankommt. Bei täglichen Schnupperkursen kann jeder, der möchte, selbst versuchen, ein Ikebana-Kunstwerk herzustellen! Fünf Schnupperangebote richten sich speziell an Kinder und Familien.

Die Ausstellung ist täglich von 9 bis 20 Uhr geöffnet; am Info-Tisch gibt es weitere Informationen und die Möglichkeit, sich zu Führungen und Schnupperkursen anzumelden.

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