Angehende Floristmeister zeigen die Welt der Blumen
Die neuen Meisterschülerinnen und -schüler des Grünberger Bildungszentrum Floristik zeigen in der aktuellen Hallenschau ihre selbst entworfenen Arbeiten für Braut-, Körper- und Tischschmuck. Die Schau entstand unter der Leitung der Meisterreferentin Katharina Herr und in Zusammenarbeit mit dem GBF-Eventteam, unter Leitung von Meisterreferent Jonas Clos.
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Beide Institute kooperieren seit vielen Jahren mit dem Grünberger Bildungszentrum Floristik. Die koreanischen Schülerinnen und Schüler legen bei der Industrie- und Handelskammer Gießen-Friedberg die Meisterprüfung ab. In den fast 20 Jahren der Zusammenarbeit haben über 780 koreanische Floristen und 170 koreanische Floristikmeister ein entsprechendes IHK-Zertifikat erhalten.
"Die deutsche sehr naturbezogene Floristik hat in Asien einen sehr hohen Stellenwert und ermöglicht uns diese Kooperationen. Durch unser duales Bildungssystem in Deutschland, das weltweit so einzigartig ist, hat sich eine sehr schlüssige und nachvollziehbare Gestaltungslehre ergeben, welche viel Interessenten im Ausland anzieht", erklärt Werner Paizdzior, Geschäftsführer der GBF GmbH.
Koreanische Schülerinnen und Schüler müssen Corna-bedingt zuhause bleiben
Aber seit der Corona-Pandemie ist auch in diesem Jahr alles etwas anders. Normalerweise werden die koreanischen Meisterarbeiten auf der aktuellen Bundesgartenschau den vielen interessierten Besuchern gezeigt. "Das ist eine sehr attraktive Plattform für asiatischen Floristen, die es ihnen ermöglicht, ihr Können zu zeigen und eine Bereicherung im Programm der Hallenschauen einer jeden BUGA", erklärt Werner Paizdzior.
Aber die gegenwärtigen Corona-Verordnungen Koreas ermöglichen zwar eine Ausreise der Floristen nach Deutschland, ziehen aber eine 14 tägige Quarantäne bei der Rückreise nach Korea nach sich. So zeigen dieses Jahr die neuen Meisterschüler der GBF unter Leitung von der Meisterreferentin Katharina Herr ihre selbst entworfenen Arbeiten für Braut-, Körper- und Tischschmuck. Das aus neun Floristmeistern bestehende GBF-Eventteam, unter Leitung von Meisterreferent Jonas Clos, setzte einen eindrucksvollen floristischen Rahmen um.
Für die Bodengestaltung der vielen floralen Werkstücke wurde Brockytony in unterschiedlichen Farben eingesetzt. Dadurch kamen die floralen Werkstoffe besonders gut zur Geltung. Brockytony ist ein relativ neues Gestaltungsmittel und wird aus den Hydrokultursubstrat in vielen Farben und Größen gefertigt.
Zahlreiche Auszeichnungen
Die Werkstücke der Meisterschülerin Annabell Rückert von Floristik Lorenz aus Limburg wurden mit 3x Gold und der Großen Goldmedaille ausgezeichnet. Die Meisterschülerin Luisa Hill aus Werlte wurde mit 3 x Goldmedaille und dem Ehrenpreis des FDF-Fachverband Deutschen Floristen belohnt. Für die Gesamtgestaltung erhielt das GBF- Eventteam 2 x Gold und eine Große Goldmedaille.
"Mehr als ein Jahr lang wurde diese Schau geplant und entworfen und zeigt nun unsere Interpretation aus dem heimischen Naturverständnis und der fernöstlicher Feinarbeit", so Werner Paizdzior. Die Besucher sehen zum Beispiel Körperschmuck, der allerdings nicht für den „normalen“ Gebrauch gefertigt ist. Dabei entstanden Schmuckformen, welche an Models durch Veranstaltungsräume wandeln könnten und somit der „Blume“ eine neue bewegte Plattform bietet.
Bei den Brautschmuckformen stehen wieder sehr stark florale Gestaltungsmittel im Vordergrund, welche einer harmonischen Einheit zusammen fanden. Doch Harmonie schließt nicht den Kontrast aus. Im Gegenteil, gibt es doch in der Natur den Leitsatz: „Harmonie in der Natur entsteht nur durch den Kontrast“. Dass hierbei neben der Auswahl auch besonders die Mengenverhältnisse und entsprechende Verteilung zu berücksichtigen ist macht die Sache nicht einfacher und erfordert viel Einfühlungsvermögen für den Gestalter.
In diesem Jahr standen demnach auch stark die Kontraste im Vordergrund. Dabei sind nicht nur Farb- oder Formkontraste gemeint, sondern als Akzent eingesetzte Milieukontraste. "Das hierbei der Betrachter eine Provokation erlebt ist durchaus gewollt. Daraus wird Bewusstsein für unsere Natur geschaffen. So kombinieren wir z.B. Wildblumen wie Großer Wiesenknopf, die Stiele vom Staudenknöterich mit einem Akzent aus Orchideen oder Anthurien", so Paizdzior.
"Dabei geht es darum, dass bei den Besuchern etwas von der Schau hängen bleibt, über das man sich mit anderen austauschen kann. Eine Besonderheit der Asiaten ist ihre filigrane Feinarbeit. Sie scheitert bei uns oft am wirtschaftlichen Kriterium. Dann heißt es: Das kann doch keiner bezahlen“, fügt er hinzu.
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