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Lehrfahrt der Berufsschule III Kempten

Ein Berufsschultag auf dem Blumenfeld

Raus aus der Berufsschule und rein in die Praxis – zehn angehende Floristinnen der Berufsschule Kempten verbrachten einen gelungenen Tag zwischen Handelsrealität und Blumenutopie.

von Andrea Demmel, Berufsschule III Kempten erschienen am 25.07.2025
Die Schülerinnen des ersten Lehrjahres an der Berufsschule III in Kempten © Andrea Demmel
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Mit viel Neugier, Kaffee und noch etwas verschlafen trafen sich zehn Floristinnen im ersten Ausbildungsjahr der Berufsschule III Kempten gemeinsam mit ihrer Fachlehrerin Andrea Demmel bereits um 7 Uhr morgens am Münchner Blumengroßmarkt. Was folgte, war ein spannender Tag voller fachlicher Impulse, praktischer Einblicke und farbenprächtiger Inspirationen.

Es ist essenziell, dass unsere Auszubildenden frühzeitig ein Gespür für Einkaufspreise entwickeln – das beugt Überraschungen in der Abschlussprüfung vor. Andrea Demmel, Berufsschullehrerin

Begrüßt wurde die Gruppe von Marktleiterin Veronika Grebl-Drexler, die mit einem bunten Strauß an Informationen und Anekdoten aufwartete. Nach einer kurzen Führung durch das Gelände durften die Schülerinnen den Markt auf eigene Faust erkunden. Ein Highlight war der direkte Kontakt zu den Händlerinnen und Händlern sowie die Möglichkeit, sich intensiv mit dem breiten Sortiment und den aktuellen Einkaufspreisen vertraut zu machen. Ebenso wichtig sei es, das umfangreiche Angebot live zu erleben – von klassischen Rosen bis hin zu ausgefallenen botanischen Schätzen.

Besuch bei Mikrofarm Egger

Raluca Egger, Inhaberin der Mikrofarm in Gräfeling
Raluca Egger, Inhaberin der Mikrofarm in Gräfeling © Andrea Demmel

Nach dem städtischen Treiben ging es weiter nach Gräfelfing zur Mikrofarm von Raluca und Johannes Egger – ein Betrieb, der der Slowflower-Bewegung angehört und sich als solidarische Landwirtschaft versteht. Hier wurde den angehenden Floristinnen ein völlig anderer Blick auf Schnittblumen eröffnet: naturnah, saisonal und nachhaltig. Mitten in summenden Beeten voller Dahlien, Zinnien, Löwenmäulchen, Kornblumen, Bischofskraut und vielem mehr erklärte Raluca Egger, worauf es beim nachhaltigen Schnittblumenanbau ankommt – von der Blütezeit über die richtige Schnittreife bis hin zur Bedeutung von Artenvielfalt.

Nach einer Einführung in die „Cut and come again“-Methode durften die Schülerinnen selbst Hand anlegen. Mit Scheren ausgestattet sammelten sie ihre Lieblingsblumen und lernten, wie achtsames Ernten auch den nächsten Blütenschub ermöglicht. Der Tag gipfelte in einem kreativen Straußworkshop direkt auf dem Hof. In entspannter Atmosphäre entstanden florale Kunstwerke mit Charakter: locker gebundene Feldsträuße, die die Lebendigkeit der Blüten perfekt einfingen. Eine Schülerin brachte es begeistert auf den Punkt: „Das sind echte Dopaminsträuße!“

Farben, Fachwissen und Frischekick

Für die Schülerinnen war der Tag ein voller Erfolg. Die Mischung aus Fachwissen, praktischer Erfahrung und inspirierenden Begegnungen zeigte eindrucksvoll, wie facettenreich und zukunftsorientiert der Beruf der Floristin sein kann. „Das frühe Aufstehen hat sich auf jeden Fall gelohnt!“, so das einstimmige Fazit – begleitet von strahlenden Gesichtern und bunten Sträußen.

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