In Reihungen setzen

Dass Formen erst im Vergleich bewertet werden können, war eigentlich ein Nebensatz im Unterricht. Erst wenn ein Teil in Bezug zu einem anderen Teil gesetzt wird, zeigt sich, welches größer, breiter, graziler, gedrungener, durchbrochener oder vielleicht sogar "besser" ist. Diese Art der Vergleiche beschäftigten Petra Huber von diesem Moment an. Sie stellte Teile vermehrt nebeneinander und schaute genau hin. Und entdeckte dabei ein Spannungsfeld, das sie nicht mehr los ließ: die Reihung.

Veröffentlicht am: von Nicole von Boletzky
erschienen am 29.01.2018

erschienen in florieren! 02/2018

Dinge in Reih und Glied zu stellen, klingt nicht sonderlich aufregend. Vor allem dann nicht, wenn identische Dinge verwendet werden. Nicht umsonst gilt die Reihe in der Warenpräsentation als wunderbares Mittel, um Ruhe und Übersichtlichkeit zu schaffen. Petra Huber wählte jedoch keine klassische Reihung, weder eine stetige noch eine rhythmische. Stattdessen schuf sie eine Gestaltung, die sich auf der Schnittstelle der beiden Reihungsarten bewegt: Sie stellte Formen in Reihe, die sich nur in subtiler Weise - fast unmerklich - voneinander unterscheiden. Nicht in der Grundform selbst, sondern vielmehr in ihrer inneren Gliederung und vor allem in ihrem "Gehabe".

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