Floristen im Ausnahmezustand

Die Corona-Krise hat Floristen von Anfang an viel abverlangt: Je nach Bundesland mussten Blumengeschäfte wochenlang schließen, oft brach der Absatz komplett zusammen, immer wieder neue Vorgaben und Verbote, ein eingeschränktes Sortiment, dazu ein völlig neuer Umgang mit Kunden und Mitarbeitern. Eines muss man ganz klar sagen: Floristen zeigen sich äußerst kreativ im Umgang mit dieser noch nie dagewesenen Situation. Doch die Umsatzeinbußen sind gravierend. Ein Liefer- und Abholservice kann das normale Geschäft nicht kompensieren, und solange Events, Hochzeiten und andere Feiern abgesagt werden und Hotels und die Gastronomie geschlossen bleiben, bleibt die Situation angespannt.

Veröffentlicht am: von Katrin Klawitter
erschienen am 04.05.2020

erschienen in florieren! 05/2020

"Die Schließzeit hier in Köln betrug zwar nur rund eineinhalb Wochen, aber danach konnte ich den Laden nicht einfach wieder öffnen, weil mir meine Mitarbeiter fehlten", berichtet Iris Müller, Lily Deluxe Blumen in Köln. Die Floristen waren in Kurzarbeit und konnten nicht so schnell zurück ins Geschäft kommen, weil viele ihre Kinder betreuen mussten. Also beschränkte sich die Inhaberin auf Lieferund Selbstbedienungsservice. "Ich habe die Wochen allein mit meinen Azubis gerockt", sagt Iris Müller. "Unfassbar oft" wurde der Lieferservice nachgefragt, sogar für kleine Hochzeiten. Vor allem durch Event-, Familienfeier- und Firmenstornierungen aber fielen große Teile des Umsatzes weg. Andererseits ließ eine Firma Sträuße an ihre 100 Mitarbeiter...

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