Podcast will die Passion für den Beruf weitergeben

Wie kamen Sie auf die Idee, einen Podcast zum Thema Ihrer Projektarbeit zu machen?

Das Thema meiner Projektarbeit „Bartnelke und Bacardi – ein Podcast für Florist/innen“ ist untrennbar mit meiner Hingabe für den Beruf verbunden. Mit 14 Jahren habe ich den Beruf „Florist/in“ für mich entdeckt. Ich entwickelte eine Leidenschaft, mit Blumen und natürlichen Werkstoffen zu arbeiten. Außerdem empfand ich schon immer viel Freude dabei, Menschen mit meinem Handwerk begeistern zu können. Mir war es wichtig, diese Passion weiterzugeben und auf den Beruf sowie das Handwerk aufmerksam zu machen. 

Da ich mir selbst gerne Podcasts anhöre und als Floristin ständig mit Menschen in Kontakt trete, die viel zu erzählen haben, fand ich es eine tolle Idee, dies zu verknüpfen. Meiner Meinung nach bleibt es den Menschen, die einen Podcast hören, nachhaltiger im Gedächtnis und sie können sich damit besser identifizieren, wenn sie die Stimmen und die Begeisterung dazu wahrnehmen, anstatt es zu lesen. 

Wird der Podcast weitergehen, wenn Sie die Projektarbeit abgeschlossen haben?

Ja, auf jeden Fall. Es macht mir sehr viel Spaß. Auch das positive Feedback motiviert mich ungemein. 

Was wollen Sie im Podcast vermitteln? Wen wollen Sie erreichen? 

Ich möchte natürlich so viele Menschen wie möglich, die für Natur und florale Gestaltung empfänglich sind, erreichen. Gerne auch ein junges Publikum, das sich für den Beruf interessiert und diesen eventuell erlernen möchte. Durch den Podcast beleuchte ich die verschiedenen Facetten des Berufs, vor allem welche vielfältigen Möglichkeiten man nach der Ausbildung hat. 

Welche Themen und Inhalte planen Sie?

Mit verschiedenen Blumenkünstler/innen will ich über Themen aus der Berufspraxis sprechen, über persönliche Weiterentwicklungen, Geschichten aus dem Alltag und vieles aus der Fachschule für Blumenkunst Weihenstephan. Nachhaltigkeit in der Floristik ist ein besonders großes Thema und wird in den meisten Folgen tiefgründig behandelt. 

Wenn Sie sich drei Gäste wünschen dürfen, wer wäre das?

Mir sind im Moment Gäste wichtig, die sich für eine umweltgerechte und zugleich ästhetische Gestaltung einsetzen. Daher fallen mir gleich drei Frauen ein, die aus völlig verschiedenen Generationen kommen und sich Nachhaltigkeit als Grundlage der Gestaltung zur Priorität gemacht haben: Anna Linder, Jutta Harms und Magdalena Winberger.

Anna Linder ist die Ikone der umweltschonenden Floristik schlechthin. Mich fasziniert an ihr, dass sie mit ihren blumigen Werken poetische Geschichten erzählen kann. Ihre feinen Kompositionen reden von Beziehungen zwischen Liebenden, beschreiben die Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen oder wecken Erinnerungen an vergangene Kindertage.

Jutta Harms hat mich an der Staatlichen Fachschule für Blumenkunst zwei Jahre lang als Lehrkraft begleitet. Sie hat zusammen mit Susanne Sommer ein Buch für Trauernde verfasst. „Blumen binden Beziehungen und lösen vom Leben, denn auch sie sind vergänglich“ steht im Editorial des Buches „Lebewohl – Trauerrituale mit Blumen“.

Eine lebendige Kultur des Trauerns zu fördern ist immer wieder Schwerpunkt ihrer Tätigkeit an der Staatlichen Fachschule für Blumenkunst, denn Blumen vermögen ganz einzigartig Trauer auszudrücken. Gemeinsam mit den Studierenden sucht sie nach neuen Werkformen, die Blumen und Trauerrituale verbinden und dem Abschied einen angemessenen und würdigen Ausdruck verleihen. 

Magdalena Winberger ist eine Klassenkameradin, die sich sehr für die Umwelt einsetzt. Von ihr konnte ich schon viel lernen und mir wäre es wichtig, ihrem Engagement und Wissen eine Stimme zu geben.

Und zu guter Letzt die Frage, wie Sie auf den Namen des Podcasts gekommen sind?

Das verrate ich in einer eigenen Folge. 

In der ersten Folge spricht Selina mit ihrer Klassenkameradin Lola. Gemeinsam geben sie einen Einblick in den Alltag als Schülerin an der Staatlichen Fachschule für Blumenkunst Weihenstephan und erzählen Geschichten über unser Berufsleben. Zudem lässt Lola tief in ihr Privatleben blicken, indem sie über ihre Krankheit spricht. © Sabrina Brenke

Der Podcast kann auf Spotify gehört werden: Bartnelke & Bacardi | Podcast on Spotify