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Social-Media-Tipp

"Man muss Lust haben und Zeit investieren, sonst wird’s nichts"

Heike Peters, Blumencenter Peters in Hamburg, ist die Jahressiegerin unserer #florierenchallenge. Mit knapp über 23.000 Followern führt sie einen sehr erfolgreichen Instagramkanal. Wir haben sie deshalb um Social-Media-Tipps gebeten. „Ich habe absolut keinen Expertenstatus, sondern habe mir das alles selbst beigebracht“, betont Heike Peters. Sie war aber gern bereit, Kolleginnen und Kollegen an ihren Erfahrungen teilhaben zu lassen.  

Veröffentlicht am
Heike Peters ist Gärtnermeisterin und führt gemeinsam mit ihrem Mann das "Blumencenter Peters" am Stadtrand von Hamburg. Sie gewann mit ihrem Muttertagsstrauß die #florierenchallenge im Mai und holte auch den Jahressieg.
Heike Peters ist Gärtnermeisterin und führt gemeinsam mit ihrem Mann das "Blumencenter Peters" am Stadtrand von Hamburg. Sie gewann mit ihrem Muttertagsstrauß die #florierenchallenge im Mai und holte auch den Jahressieg.Blumencenter Peters
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"Ganz wichtig ist es, dass man Lust auf Social Media hat und bereit ist Zeit reinzustecken. Ohne das wird’s nix. Wenn ich keine Lust darauf hätte, würde ich mir eher eine Agentur suchen, die das dann richtig professionell für mich macht.

Zuerst sollte man sich überlegen: Was möchte ich zeigen? Möchte ich einen Einblick in mein Sortiment geben, den Account als eine Art Onlineschaufenster nutzen? So war es für mich am Anfang – eine kostenlose Möglichkeit, Leute, die unser Blumengeschäft noch nicht kennen, einen Einblick in unser Angebot zu geben.

Möchte ich mich und das Team zeigen? Instagram lebt von den Gesichtern, ich bringe mich selbst da auch nicht so gern persönlich ein. Ich glaube aber schon, dass mit Gesicht geführte Accounts erfolgreicher sind. Denn Menschen kaufen bei Menschen. Wenn ich ein Gesicht mit dem Laden verbinde, wachsen Nähe und Vertrauen. Aber das muss man aber mit sich selbst ausmachen, ob man das möchte, oder nicht. Und natürlich auch mit dem Team. Vielleicht gibt es einen Mitarbeiter, der Spaß daran hat, vor der Kamera zu stehen.

Der Faktor Zeit lässt sich nicht wegdiskutieren. Eine Stunde am Tag muss man mindestens investieren, damit das Ganze ins Rollen kommt. Allein schon ein Instagram taugliches Foto zu machen, braucht Zeit – im Laden den richtigen Platz zu finden, noch ein kleines Accessoire dazu, oder ein Gesicht. Das Foto oder das Video muss etwas transportieren.   

Ich entscheide von Tag zu Tag, was ich poste. Aber gerade für Leute, die nicht so viel Spaß an der Sache haben, ist es ganz gut, sich einen Jahresplan zu machen. Mit dem Highlight, zum Beispiel Valentinstag, damit dann rechtzeitig die richtigen Bilder vorbereitet werden können.

Grundsätzlich gilt: Ein guter Post geht vor einem schlechten Post. Wenn man nur ein Schrottbild hat, sollte man es lieber lassen. Zudem ist eine gute Mischung zwischen Reel und Beitrag entscheidend. Der Beitrag bleibt länger im Feed, aber ein Reel sorgt dafür, dass ich auch mal wieder neue Kunden/Follower erreiche. Am besten ist jeden Tag einen guten Post und ein gutes Reel zu haben, aber das schafft ja keiner.

Ich schaue regelmäßig in die Konto-Insights und weiß sehr gut, was unsere Follower wollen. Sie sehen am liebsten mega blumige Sachen, Kränze sind bei uns auch immer ganz weit oben und auch das Thema Garten. Das haben viele Floristen gar nicht so auf dem Schirm, aber unserer Kunden mögen gerne Gartentipps, kleine DIY-Videos, die laufen auch immer supergut. Aber das ist sehr zeitaufwändig.    

Wenn man drei gute Beiträge in der Woche hat, lädt man die drei hoch. Wenn man mehr hat, macht man mehr und wenn ich nur einen habe, poste ich den auf einen Sonntag – das ist dann mein Post der Woche und der Follower weiß irgendwann, dass sonntags was kommt und freut sich schon drauf. Dann postet man ein besonderes Highlight und stößt damit aus der Masse raus.  

Wichtig ist es, auch auf die Community zu reagieren. Nach dem Hochladen muss man schauen, wie wird reagiert, wer reagiert. Ich hatte am Anfang Angst vor Kritik, das ist aber vollkommen unbegründet. Das kommt auf Instagram so gut wie nicht vor. Unpassende Kommentare kann man auch ohne schlechtes Gewissen löschen.

Ich versuche immer viele Themen abzudecken und verliere damit sicher auch den ein oder anderen Follower, der sich zwar für meine Brautsträuße interessiert, aber nicht für meinen Gartencontent. Je kleiner die Nische ist, desto besser kann man die Leute ansprechen.

Wenn ich Trauerfloristik poste, kann ich mich von mindestens 20 Leuten verabschieden. Das Thema geht online nicht gut. Gelegentlich mache ich es aber trotzdem, weil es bei uns ein großes Standbein ist und es gibt auch Leute, die dankbar sind, wenn sie sich auf unserer Seite vorab schonmal informieren können.

Und letztlich sagt Followerzahl nichts darüber aus, ob ich einen erfolgreichen Account habe. Es kommt vielmehr darauf an, wie viele Leute schonmal bei mir im Blumencenter vorbeigeschaut haben. Wie viele Kunden ich über Social Media gewonnen habe, kann ich gar nicht sagen. Es hat mindestens ein Jahr gedauert, bis im Laden die ersten Reaktionen auf meine Social-Media-Aktivitäten kamen.

Ich kann nachvollziehen, dass man wissen möchte, was man bekommt, wenn man viel Zeit investiert. Aber wenn man anfängt, so zu denken, muss man es eigentlich lassen. Die Leute merken, ob man das aus der Lust oder aus der Pflicht heraus macht."

 

Alle Tipps zum Weiterlesen

Teil 2 Wen möchte ich erreichen? Zielgruppe erkennen und definieren, Bedürfnisse aufdecken und wecken. 

Teil 3 Welche Möglichkeiten habe ich? Bilder und Videos – was braucht man wofür? Beiträge, Reels, Stories – wo erreiche ich meine Community? Wie bekomme ich mehr Reichweite? Wie mache ich meine Expertise sichtbar?

Teil 4 Was bringt mir das? Bildunterschrift mit Mehrwehrt oder Kaufanreiz, wie werden aus Followern Kunden und umgekehrt.

 

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