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Kollegen-Umfrage

Sind Sie zufrieden mit dem Muttertagsgeschäft?

Der Muttertag ist traditionell einer der umsatzstärksten Tage des deutschen Blumenhandels. Aber wie lief es 2023 vor dem Hintergrund gestiegener Preise und spürbarer Kaufzurückhaltung bei vielen Kunden? Wir haben uns bei Kolleginnen und Kollegen umgehört. 

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Lara Zürn (vorn) ist Staatlich geprüfte Gestalterin für Blumenkunst. Gemeinsam mit ihren Eltern Hermann und Birgit und ihrer Schwester Lena betreibt sie "Blumen Zürn" in Möckmühl. © privat
Lara Zürn, Blumen Zürn in Möckmühl

"Wir hatten nicht das Gefühl, dass die Kunden sparsamer geworden sind"

Die Schnittblumenpreise waren im Vergleich zu den zwei Vorjahren leicht gestiegen, aber noch im Rahmen. Abgesehen von den Lisianthus, diese haben wir aufgrund des seit längerer Zeit hohen EK-Preises, fast gar nicht gekauft. Wir können im Schnittblumenbereich auf einiges aus der eigenen Produktion zurückgreifen, was uns an Muttertag immer zugutekommt (zu Muttertag: Maiglöckchen, Schneeball, Duftwicken, verschiedenes Bindegrün und Alstromerien).

Seit drei Jahren haben wir unseren eigenen Onlineshop mit regionaler Lieferung und Abholoption. Etwa 70 % der Vorbestellungen (Lieferungen und Abholer) laufen am Muttertag mittlerweile über unseren Onlineshop, das erleichtert uns im Bestellvorgang einiges. Vor allem natürlich auch im Einkauf der Schnittblumen vorab. Außerdem wird natürlich telefonisch, persönlich, per Fleurop oder per E-Mail bestellt.

Meist bestellen unsere Kunden eher kurzfristig sieben bis zwei Tage vorher. Viele unserer Kunden nutzen aber auch die fertig gebundenen Sträuße zur Auswahl oder lassen sich individuell einen Strauß binden. Wir bewerben den Muttertag und unsere speziellen Öffnungszeiten hauptsächlich über Instagram und Facebook, aber auch in der lokalen Presse.Wir haben in den letzten drei Jahren festgestellt, dass es sehr wichtig ist, die Öffnungszeiten auf Google aktuell zu halten. Besonders deswegen ziehen wir an diesen Tagen andere Kunden aus einem weiteren Umkreis an.

Wir bereiten für Muttertag etwa 100 freie Sträuße und 100 verschiedene ausgeschmückte Pflanzen in allen Größen vor. Die meisten Kunden kaufen an Muttertag Sträuße, oft auch zwei, drei Stück, für Mutter, Schwiegermutter und die eigene Frau, wenn sie schon Mutter ist.Wir hatten nicht das Gefühl, dass die Kunden sparsamer geworden sind. Im Allgemeinen haben wir eher großzügige Kunden, die gerne mal einen Strauß zwischen 40 und 60 Euro kaufen.

 

Heike Peters ist Gärtnermeisterin und führt gemeinsam mit ihrem Mann das "Blumencenter Peters" am Stadtrand von Hamburg. Sie gewann mit ihrem Muttertagsstrauß die #florierenchallenge im Mai und holte auch den Jahressieg. © Blumencenter Peters
Heike Peters, Blumencenter Peters in Hamburg 

"Wir spüren keine Kaufzurückhaltung"

Das Wetter am Muttertag war perfekt – es war hier bei uns im Hamburg das erste Wochenende, an dem man draußen sein konnte. Wir haben viele Schnittblumen, aber auch Pflanzen verkauft. Viele haben für ihr eigenes Zuhause eingekauft, aber auch zum Verschenken. Einige Kunden haben drei, vier oder sogar fünf Sträuße gekauft. Wir haben viele osteuropäische Kunden, deshalb sind Muttertag und Frauentag bei uns umsatzstärker als der Valentinstag.

Wir hatten im Vorfeld zurückhaltend eingekauft, weil wir uns auch nicht sicher waren, wie es läuft. Am Samstagnachmittag ist mein Mann dann nochmal zum Hamburger Großmarkt gefahren und hat nochmal nachgekauft. Glücklicherweise ist der Großmarkt bei uns ums Eck und bietet den Service, am Nachmittag nochmal einkaufen zu können. Das ist toll, das entspannt den Einkauf am Morgen und man muss kein so großes Risiko eingehen. Bei uns wird auch kaum vorbestellt, den Kunden scheint das immer erst am Sonntag einzufallen, das Muttertag ist. 

Bei den Pflanzen haben wir aufgrund der Kostensteigerungen die Preise erhöht, bei einigen von 3 auf 4 Euro, also um 25 %. Da hatten wir schon Sorgen, wie die Kunden das aufnehmen. Aber es gab kaum negative Reaktionen und die Kunden haben gekauft wie immer. Die Leute kennen uns, wissen die Qualität zu schätzen, die sie bei uns bekommen, da ist der Preis zweitrangig.

Wir haben keine Kaufzurückhaltung gespürt, die Kunden waren super entspannt und haben sich über das tolle Wetter gefreut. Sie haben Lust auf Blumen und Pflanzen, das war deutlich zu spüren. Sobald die Leute die Möglichkeit haben, draußen was zu machen, sind sie wahnsinnig aktiv. Der Trend es sich daheim schön zu machen, ist ungebrochen. Beim Garten wird nicht gespart, aber bei den Trauerfeiern merken wir es deutlich. Die sind wirklich kleiner geworden und noch individueller. 

 

Eva Sturm führt gemeinsam mit ihrem Mann Michael das Blumengeschäft "Blütensturm" in Merzig. © privat
Eva Sturm, Blütensturm Merzig

"Der Einkauf war schwierig"

Wir waren mit dem Muttertagsgeschäft zufrieden. Allerdings war es bis Freitags noch sehr verhalten mit den Vorbestellungen und deshalb auch sehr schwierig mit dem Einkauf. Zum Glück konnten wir auch kurzfristig noch Ware nachbestellen. Die Schnittblumenpreise waren wie schon das ganze Jahr sehr hoch.

Die meisten Kunden bestellten Sträuße im Wert von circa 35 bis 40 Euro per Telefon vor. Es gab aber schlussendlich nicht so viele Vorbestellungen wie im letzten Jahr. Insgesamt hatten wir nicht das Gefühl, dass unsere Kunden weniger Geld ausgeben möchten.

 

Silvana Gross-Lüpken betreibt als selbstständige Floristin die Werkstatt für Blumenkunst "Flor und Decor" in Glandorf-Schwege © privat
Silvana Gross-Lüpken, www.flor-und-dekor.de

"Der Muttertag war so gut wie im vergangenen Jahr"

Muttertag war genauso gut mit Aufträgen wie vergangenes Jahr. Es war teilweise sogar so, dass einige Kunden von selber sagten, dass alles teurer geworden ist und den Straußwert höher setzten.

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