Dinge anklingen lassen

Der Kranz wird gemeinhin als eine in sich perfekt abgeschlossene Einheit bezeichnet. Rund als Ring und meist rund im Profil. Rundum zu Ende gebracht also. Johanna Randé hinterfragte diesen Lehrsatz und entdeckte ein Spannungsfeld, auf dem ihr Meisterkranz fußt. Dank ihrer profunden Kenntnisse über allgemeine Wahrnehmungsphänomene wusste die Floristmeisterin, dass der Mensch nicht nur mit den Augen sieht, sondern dass das Gesehene im Gehirn des Betrachters verarbeitet und interpretiert wird. Da der Mensch unvollständige Dinge automatisch vervollständigt und gedanklich ein Ganzes entstehen lässt, wo gar kein Ganzes ist, wollte Johanna Randé nur einen Teilbereich ihrer Kranzform sichtbar machen. Den nicht sichtbaren Teil überließ sie...