Holz mit Werkspuren

In zwei Meisterarbeiten der AoF-Absolventin Elisa Schlickenrieder kam Holz zum Einsatz. Nicht unbedingt nur aus Zuneigung zum Material, sondern weil sich unterschiedliche Werkspuren auf seine Oberflächen "zeichnen" lassen. So kann es dazu kommen, dass eine Geschichte erzählt werden kann, die sich eben nicht zufällig so zugetragen hat.

Veröffentlicht am: von Nicole von Boletzky
erschienen am 01.04.2020

erschienen in florieren! 04/2020

Wer Elisa Schlickenrieder bei der Entstehung ihrer Meisterarbeiten begleitet hat, kann bestätigen: Sie war mehr als einmal der Verzweiflung nahe. Viele Ideen mündeten in Prototypen, aber die Initialzündung ließ auf sich warten. Irgendwann war da der Moment, als sie zu ihrem Mann sagte: "Ach, das bringt alles nichts, ich zünde jetzt alles an." Der ging postwendend in die Werkstatt, holte den Bunsenbrenner und setzte kurzerhand alle Versuche in Brand. Bei diesem Vernichtungsakt entstand genau das, was die Floristmeisterin die ganze Zeit gesucht hatte. Eine Oberfläche, die davon erzählt, was ihr widerfahren war. Verkohlt. Vernichtet. Leblos.

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